Ein wirklich aufregender und zwischen den stilistischen Stühlen Platz nehmender musikalischer Entwurf, der auf erfrischende Weise aus der Reihe tanzt – genau einen solchen bekommt man auf „Pensiero“ (Freifeld Tonträger), dem Album von DIE_FREAKSHOW, präsentiert.
Stefan Preyer (Kontrabass, Stimme, Geräusche, Elektronik), Wolfgang Peer (Akkordeon, Stimme, Geräusche, präparierte Trompete) und Walter Singer (Kontrabass, Stimme, Geräusche) bewegen sich bewusst in weiter Distanz zu dem, was dem Mainstream zugeschrieben wird. Die drei Musiker folgen ihrem ganz eigenen Weg, sprich: Das Tiroler Dreiergespann mischt in seiner Musik in schönster Crossover-Manier Einflüsse und Elemente aus den verschiedensten Genres zu einem Klang einer sehr eigenen Note zusammen. Und das mit hörbarer Freude, ohne Einschränkungen und in sehr ideenreich ausgearbeiteter und sehr vielschichtiger Form. Will man dem von dem instrumental ungewöhnlich besetzten Dreiergespann Dargebotenen einen Namen geben, so kommt man mit „ein Mix aus alpiner Volksmusik, Jazz, Musette und Kammermusik gewürzt mit einer ganz leichten Prise Pop, Folk und etwas leicht Wienerischem“ dem Kern der Sache wohl am nächsten.
Musik vieler verschiedener Sprachen
Zusätzlich interessant werden lässt die ganze Geschichte das Spiel der Musiker mit den verschiedenen Klangfarben und musikalischen Intensitäten. Die_Freakshow gibt sich in ihren Nummern genauso gefühlvoll, sanft und elegisch wie auch in manchen Momenten erfrischend schräg, genauso geradlinig wie auch experimentell, reduziert und minimalistisch wie auch dichter, verspielter und manchmal auch etwas wilder. Die eigenwillige Art, mit der Stefan Preyer, Wolfgang Peer und Walter Singer mit ihren Melodien umgehen, diese in wechselhafte und ideenreiche Arrangements einarbeiten und mit witzigen Vokaleinlagen garnieren, entfaltet seine ganz eigene anziehende Wirkung. Hört man sich durch die Stücke des Dreiergespanns, ist es so, als begäbe man sich auf einen ereignisreichen Ausflug, der an einer aufregenden musikalischen Station nach der anderen haltmacht. Man bekommt in jedem Stück eigentlich immer etwas anderes geboten, eine andere Stimmung, was den Spannungsgehalt des Albums klarerweise durchgehend hochhält.
„Pensiero“ ist ein Album der vielen verschiedenen musikalischen Sprachen, eines, das sowohl anspruchsvoll als auch stilvoll unterhält. Ein wirklich schönes Hörerlebnis.
Michael Ternai
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Freifeld Tonträger