
Das Akkordeonfestival hat immer wieder einige Überraschungen parat. Nicht nur, dass erstmals auch das Wiener Gürtellokal rhiz, wo normalerweise eher elektronische Experimentalklänge beheimatet sind, als Spielort auserkoren worden ist, sondern auch, dass immer wieder auch Ensembles präsentiert werden, deren Mitglieder erst selten oder überhaupt noch nie zusammengespielt haben. So verhält es sich auch mit der Wiener Combo „Die Rio-Reiser“. Hinter diesem ungewöhnlichen Namen versammeln sich Musiker von Kollegium Kalksburg, Nifty’s, Seven Sioux und Stimmgewitter Augustin. Namentlich sind das Michael Bruckner-Weinhuber (guit), Rainer Krispel (voc), Mario Lang (voc), Walther Soyka (acc) und Wolfgang Vincenz Wizlsperger (kb, tuba). In der heimischen Musikszene allesamt keine Unbekannten mehr.
Auf dem Programm stehen ausgewählte Lieder von Rio Reiser und seiner Band Ton Steine Scherben. Der 1996 im Alter von 46 Jahren verstorbene und politisch überaus aktive Sänger, Musiker und Schauspieler war der Kopf der legendären deutschen Band, die vor allem in den 80er einige Hits wie „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ oder „Rauch-Haus-Song“ landete. Darüber hinaus war er auch als Solokünstler höchst erfolgreich unterwegs. Wohl jeder kann den Refrain des Songs „König von Deutschland“ mitsingen.
Wer die Protagonisten dieses Abends kennt, der weiß, dass es sich hier durch die Bank um Musiker handelt, die sich keineswegs alleine damit begnügen, die Originale einfach eins zu eins wiederzugeben, sondern versuchen, den Liedern eine eigene neue Note zu verpassen. Die BesucherInnen erwartet eine Art musikalischer Rückblick in die 80er Jahre, stilistisch angesiedelt zwischen rebellischer Punkattitüde und feinem Pop mit stark wienerischem Einschlag. (mt)