Die Freien Radios laden heimische Acts zum "Szenenwechsel"

Die Idee, sich gegenseitig mit Sendungen zu versorgen ist bei den Freien Radios zwar nicht neu, dennoch sticht das aktuelle Format “Szenenwechsel” doch etwas heraus. Entstanden aus dem Bedürfnis, die jeweiligen lokalen Musikszenen auch in anderen Städten adäquat zu präsentieren, startete die Radiofabrik Salzburg zusammen mit mica-Salzburg im letzten Jahr eine speziell für MusikjournalistInnen konzipierte Workshop-Reihe, die zwischen Oktober und Dezember 2012 in Salzburg über die Bühne ging (und dabei auch durch praxisbezogene Workshop ergänzt wurde). Als eines der ersten Resultate gibt es nun seit Anfang 2013 die Sendereihe “Szenenwechsel”. Für mica sprach Didi Neidhart mit Romana Stücklschweiger (Radiofabrik Salzburg) über das Projekt.

Wie kam es zur Sendungsidee?

Im Rahmen des Ende 2012 statt gefundenen Musikjournalismus-Lehrgangs, initiiert von Radiofabrik Salzburg und mica, entstand die Idee eines österreichweiten Formats für die Präsentation der heimischen Musikszenen durch die Freien Radios. Durch die TeilnehmerInnen von Freien Radios aus Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark wurde ein erster Schritt gemacht, um die lokalen Musikszenen auch österreichweit eine Plattform zu bieten.

Was ist das Konzept der Sendung?

Das Konzept der Sendung ist so frei und vielfältig wie die lokalen Musikszenen. In Form von Musikerporträts, Studiodiskussionen, Albumvorstellungen oder auch mit Live-Berichten über das aktuelle musikalische Geschehen in einer Stadt bzw. einem Bundesland gibt es exklusive Einblicke in die heimischen Szenen. Dabei wechseln sich die beteiligten Freien Radios mit den Sendungen ab.

An wen richtet sich das Format “Szenenwechsel”?

Mit dem ‘Szenenwechsel’ soll für alle HörerInnen Freier Radios ein möglichst umfangreicher EInblick in das jeweilige lokale Musikgeschehen geboten werden. Auch richtet sich das Format an alle Freien Radios in Österreich, ruft zur Übernahme der Sendungen auf und läd auch ein, an diesem Gemeinschaftsprojekt teilzunehmen. D.h., die einzelnen Sendungen sind auch so gestaltet, dass ein von der Salzburger Radiofabrik gemachtes Feature über ein lokale Band auch problemlos vom Linzer Radio FRo übernommen werden kann und umgekehrt. Und natürlich sind die primären Zielgruppen MusikerInnen, Bands und Musikschaffende der heimischen Musikszenen.

Welche Kriterien muss ein Act erfüllen, um von euch eingeladen bzw. präsentiert zu werden?

Um als MusikerIn eingeladen, bzw. präsentiert zu werden, bedarf es keiner außergewöhnlichen Fähigkeiten – denn alle sind Teil der lokalen Musikszene. Aber um auch den ZuhörerInnen etwas zu bieten, ist natürlich eine aktuelle Tour oder eine Albumveröffentlichung immer ein guter Anlass, etwas mehr von sich zu erzählen. Und inzwischen gehören auch Live-Sessions im Studio zum guten Ton.

Wie gross ist das Team und welchen Background haben die beteiligten?

Das Team des ‘Szenenwechsel’ besteht derzeit aus sieben TeilnehmerInnen des Musikjournalismus Lehrgangs der Ende 2012 auf Initiative von Radiofabrik und mica-Salzburg statt gefunden hat. JedeR von ihnen beschäftigt sich aktiv oder passiv mit Musik, teils als MusikerIn, als MusikliebhaberIn, als MusikredakteurIn oder -journalistIn.

Welche Freien Radios sind daran beteiligt?

Bis dato sind drei Freie Radios beteiligt: Radiofabrik Salzburg, Radio Fro Linz und Radio Helsinki Graz.

An wen sollen sich Acts wenden, was müssen sie an Infos schicken?

Alle Interessierten können sich an das Team des ‘Szenenwechsel’ wenden (szenenwechsel@radiofabrik.at), oder an die Redakteure der beteiligten Radios. Für Bands/MusikerInnen gilt vorab eine kurze Bandinfo und bereits veröffentlichte Musik. Ein aktueller Bezug (Album, Tour, Veranstaltungen, etc.) ist natürlich von Vorteil, wir stellen aber auch gerne neue Bands vor, die bereits etwas zu erzählen haben.

Was ist für die Zukunft geplant?

Der ‘Szenenwechsel’ ist als Gemeinschaftsprojekt angelegt, trotzdem arbeiten die beteiligten Radios an ‘Ihren’ Sendungen überwiegend alleine – denn SIE haben den Einblick in ihre heimischen Szenen, den die anderen nicht haben. Anfang jeden Monats wird die Sendung auf CBA gestellt, von dort aus können sie die anderen Radios übernehmen. Hinweise auf die kommenden Sendungen gibts optional auf den Homepages der Radios.

Was ist das Ziel der Sendung?

Mit dem ‘Szenenwechsel’ werden die Synergieeffekte aus der Zusammenarbeit Freier Radios aus ganz Österreich genutzt und es wird die Möglichkeit geboten, exklusive EInblicke in und Infos zu den den verschiedenen Musiklandschaften zu bekommen. Ziel ist ein möglichst vielschichtiges und vielfältiges Bild des aktuellen Musikgeschehens zu schaffen, eine Plattform für heimische KünstlerInnen zu sein und vielleicht sogar dadurch Vernetzungen und Zusammenarbeiten zu ermöglichen oder leichter zu machen.

Danke für das Interview.

Kontakt: szenenwechsel@radiofabrik.at

Links:
http://www.radiofabrik.at/
http://www.fro.at/
http://helsinki.at/
http://cba.fro.at/