Der Carinthische Sommer trauert innerhalb weniger Tage um zwei ehemalige Intendant:innen

Der Carinthische Sommer trauert um Dr. Thomas Daniel Schlee sowie um Dr. Gerda Fröhlich.

Thomas Daniel Schlee

Thomas Daniel Schlee leitete das Festival als Intendant von 2004 bis 2015 in der unmittelbaren Nachfolge von Dr. Gerda Fröhlich. Der Komponist, Organist und Kulturmanager Schlee prägte als Intendant den Carinthischen Sommer elf Jahre lang und erweiterte in dieser Zeit die Programmvielfalt und die Spielstätten des Festivals. Als profunder Kenner und Förderer der zeitgenössischen Musik setzte er die von seinen Vorgänger:innen etablierten Kirchenopern-Produktionen beim Carinthischen Sommer fort und ermöglichte zahlreichen Komponist:innen der Gegenwart Uraufführungen. 

Intendantin Nadja Kayali über Thomas Daniel Schlee: 

„Dass wir innerhalb weniger Tage zwei bedeutende Menschen des österreichischen Kulturlebens und insbesondere des Carinthischen Sommers verlieren, ist erschütternd. Wir sind sehr betroffen, dass mit Thomas Daniel Schlee ein großer Komponist von uns ging, der auf Basis seiner umfassenden Kenntnisse erlesene Programme beim Carinthischen Sommer gestalten konnte, die international große Beachtung fanden. Wir werden ihn und sein Wirken stets in bester Erinnerung behalten.“

Gerda Fröhlich
Gerda Fröhlich © Ferdinand Neumüller/Carinthischer Sommer

Gerda Fröhlich

Als Mitarbeiterin der ersten Stunde ab 1969 und schließlich als langjährige Intendantin von 1980 bis 2003 hat Dr. Gerda Fröhlich den Carinthischen Sommer entscheidend geprägt und mit ihrer künstlerischen Vision das Festival zu einem bedeutenden kulturellen Treffpunkt von internationalem Rang entwickelt. Mit großem Engagement, künstlerischem Gespür und organisatorischem Geschick hat sie die Musik, die Künstler:innen und das Publikum auf besondere Weise miteinander verbunden.

Intendantin Nadja Kayali erinnert sich in großer Dankbarkeit an Gerda Fröhlich: 

„Gerda Fröhlich hat den Grundstein für den Carinthischer Sommer gelegt. Ich habe stets das Gefühl, dass ich in meiner Festivalarbeit auf diesem Grundstein aufbauen kann. Ich bin sehr stolz darauf, dass meine Vorgängerin eine außergewöhnliche Frau war, die eine kulturelle Leitungsfunktion so eindrucksvoll ausgefüllt hat und dies in einer Zeit, in der Frauen üblicherweise nicht in einer solchen Position zu finden waren. Dass wir in meiner ersten Saison 2024 ein schönes Radiogespräch in Ö1 mit ihr führen konnten, in dem sie ihre persönliche Geschichte mit dem Festival erzählen konnte, freut mich sehr. Der Carinthische Sommer wird Gerda Fröhlich stets ein ehrendes Andenken bewahren und sich ihrer Pionierarbeit dankbar erinnern.“