Degustation Pianistic

Ein Musikerlebnis der ganz besonderen, weil nicht alltäglichen Art steht am 11. April im Grazer Orpheum auf dem Programm. Im Rahmen von „Degustation Pianistic“, so der Titel der außergewöhnlichen Veranstaltung an diesem Abend, versammeln sich zehn hochkarätige PianistInnen aus dem In- und Ausland auf der Bühne, um gemeinsam in unterschiedlichsten Formationen auf zwei Klavieren zu zweit, zu viert, zu fünft und zu acht, die unterschiedlichsten Facetten und Stile des Klavierspiels zu Gehör zu bringen. Unter anderem mit dabei sind Helmut Iberer, Uli Rennert, Almira Emiri und Simona Solce. Ein wunderbares Hörerlebnis auch fürs Auge.

Stilistisch werden an diesem Abend natürlich keinerlei Grenzen gesetzt. Erlaubt ist alles, was in diesem hochinteressanten musikalischen Dialog zwischen acht in ihrem Spiel so verschiedenen InstrumentalistInnen möglich ist. Bei „Degustation Pianistic“ geht hier alleine um die musikalische Interaktion, um das Zuwerfen und Weiterverarbeiten von Ideen, um die große Kunst der Improvisation im weiten Feld zwischen Jazz, Klassik, Tango, Swing und Ragtime. Und all dies wissen Almira Emiri, Simona Solce, Andreas Woyke, Uli Rennert, Aris Feslikidis, Zoltan Füzessery, Bernhard Ludescher, Helmut Iberer, Gerd und Gunther Schuller, kennt man ihre bisherigen Arbeiten, auch vortrefflich umzusetzen.

„Degustation Pianistic“ geht auf die Idee von Helmut Iberer zurück, der schlicht einmal etwas vollkommen außerhalb jeglicher musikalischer Konvention angesiedeltes ausprobieren wollte. Dass das Projekt so gut funktioniert und noch dazu auf großes Interesse seitens des Publikums stößt, hat der Pianist, der auch an der Kunstuniversität Graz (KUG) unterrichtet wohl nicht erwartet. Was Iberer mit diesem Projekt erschafft hat, ist schlicht eine ganz neue Dimension des Klavierspiels, welche es in dieser Form, zumindest in Europa, einzigartig ist.

Was dürfen die BesucherInnen erwarten? Auf jeden Fall musikalische Darbietungen auf allerhöchstem Niveau, gespielt von einer Reihe exzellenter PianistInnen mit viel Spielwitz und Experimentierfreude. Das Schöne an diesem Konzert ist, dass im Vorfeld absolut keine Voraussage darüber zu treffen ist, in welche Richtung sich der Abend entwickeln wird. Was natürlich viel Platz für Überraschungen bietet. Und mit solchen wird auf alle Fälle zu rechnen sein. (mt)

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