Das Styrian Improvisers Orchestra startet in die neue Saison

Ein Abend ganz im Zeichen der hohen Kunst der Improvisation steht am 1. Oktober im Stockwerk Jazz in Graz auf dem Programm. Im Rahmen ihrer im Frühjahr gestarteten und nun fortgesetzten Konzertreihe, in welcher das freie Spiel in all seinen Ausformungen kunstvoll an die Spitze getrieben werden soll, wird das Styrian Improvisers Orchestra einmal mehr die Grenzen des musikalisch Machbaren auszuloten versuchen. Das auf Initiative des Vereins Neue Musik Graz gegründete und von der Vokalistin Annette Giesriegl und dem Gitarristen Seppo Gründler geleitete Projekt lädt regelmäßig 20 bis 25 MusikerInnen von Graz bis Wien ein, sich gemeinsam auf eine Klangreise zu begeben, deren tatsächliches Ziel sich erst am Ende offenbart. Eine wirklich spannende Sache mit vielen, vielen Überraschungsmomenten.

Angelehnt an das seit inzwischen zehn Jahren bestehende London Improvisers Orchestra, soll nun auch in Graz eine Plattform geschaffen werden, auf der aus musikalischer Sicht alle Grenzen gesprengt und jegliche Begrifflichkeiten überwunden werden sollen. Die Improvisation als die vielleicht höchste Kunst des musikalischen Ausdrucks kennt keine Einschränkung oder irgendein einengendes stilistisches Korsett. Es soll jedem erlaubt sein, sich in seinem Spiel voll zu entfalten und zu verwirklichen. Schwierig, und das macht die Improvisation so anspruchsvoll, gestaltet sie sich, je mehr Leute an diesem Prozess der originären Erschaffung von Musik teilnehmen.

Bei der Größe dieses Styrian Improvisers Orchestras, immerhin zählt es bei einem Konzert mehr als 20 Mitglieder, ist es dann doch irgendwie notwendig, die Virtuosität der Beteiligten zu bündeln und zu koordinieren sowie in eine gewisse Richtung zu lenken. Dies geschieht durch bestimmte Handzeichen und erweiterte Symbole, die von dirigierenden Personen ausgeführt werden. Sich an diesen orientierend soll ein Prozess in Ganz gesetzt werden, der die unterschiedlichen musikalischen Welten miteinander in Einklang bringt.  Passieren kann und soll alles. Orchestrale wie auch solistische Passagen sind genauso Teil des Ganzen, wie spontane Wendungen und aberwitzige stileübergreifende Spielerein.

Das Styrian Improvisers Orchestra versucht den Beweis dafür zu liefern, dass Freigeistigkeit und Teamgeist keinen Widerspruch darstellen müssen, sondern, dass gerade aus diesem vermeintlichen Gegensatz ein vielschichtiger Spannungsbogen erwachsen kann, der zu fesseln und zu begeistern vrmag.  Bei solchen Vorzeichen steht einem wunderbaren Abend der etwas anderen Musikerfahrung also nichts im Wege. (mt)

Termine:
1. Oktober 2012, 20:00 Uhr
5. November 2012, 20:00 Uhr
3. Dezember 2012, 20:00 Uhr

http://stockwerkjazz.mur.at/