Ihre Talentprobe legten CHICK QUEST schon 2015 mit ihrem ordentlich viel Staub aufwirbelnden Album „vs. Galore“ ab. Mit „Model View Controller” (Triangular Sounds) folgt nun der zweite Streich der vierköpfigen Wiener Truppe rund um den gebürtigen Amerikaner RYAN WHITE.
Man durfte nach „vs. Galore“, dem bärenstarken, unerhört lässigen und zu Recht viel gelobten 2015er-Debüt von Chick Quest, ja durchaus gespannt sein, im welche Richtung die Reise die vierköpfige Band aus Wien noch überall hinführen wird. Können Ryan White (Gesang, Gitarre) und seine Mitstreiter Iris Rauh (Schlagzeug), Magdalena Kraev (Bass) und Marcus Racz (Trompete, Keyboards) – die vier Köpfe hinter der eigenwilligen Spaghetti-Western-Post-Punk-New-Wave–Rock-Combo mit dem leichten Hang zum Klang der 60er-, 70er- und 80er-Jahre – ihrem Erstlingswerk noch eines draufsetzen? Die Frage lässt sich nach dem ersten Durchhören mit einem ganz klaren Ja beantworten, denn das, was Chick Quest auf Album Nummer zwei da vom Stapel lassen, überzeugt und begeistert einmal mehr in einem wirklich hohen Maße.
Eine spannende Weiterentwicklung
Was auffällt, ist, dass sich im Grunde genommen nicht allzu viel, aber dann doch einiges getan und verändert hat. Obwohl die auf „Model View Controller“ zu Gehör gebrachten zehn neuen Songs in Sachen Kraft, Intensität, Originalität und Spannungsgehalt den alten um nichts nachstehen, lässt sich doch eine deutliche Weiterentwicklung des Wiener Vierers festmachen. Chick Quest ist es gelungen, seinen Stil zu verfeinern. Das Songwriting wirkt ausgeklügelter, vielschichtiger, raffinierter und detailreicher als noch auf dem Debüt, aber erfreulicherweise in keinem Moment irgendwie angestrengter oder gewollter, der Sound dröhnt immer noch erfrischend kantig aus den Boxen, aber nicht nur mehr ausschließlich, die fetten Mariachi-Bläser untermalen, ergänzen und schmücken das Geschehen in aufregender Weise, dominieren es aber nicht mehr in der Art wie noch zuvor. Das Album entfaltet viel Stimmung und macht richtig viel Spaß, und das wirklich vom ersten Song bis zur finalen instrumentalen Nummer.
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Chick Quest zeichnen auf „Model View Controller“ ein wirklich aufregendes und unterhaltsames Bild des unangepassten und dem Mainstream fernen Rock. Ryan White und seine Band zeigen, dass sie gekommen sind, um zu bleiben. Die Wiener Truppe hat mit ihrem neuen Album nicht nur einen, sondern gleich mehrere Schritte nach vorne getan, und zwar solche, die mit Sicherheit die Scheinwerfer noch mehr auf sie richten werden. Wirklich empfehlenswert.
Michael Ternai
Chick Quest live
24.02. Rockhouse, Salzburg
25.02. Rhiz, Wien
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Triangular Sounds