
Schräg, schräger, am schrägsten. Bulbul waren ja noch nie wirklich bekannt dafür, dass sie aus musikalischer Sicht die Interpretation des Gewöhnlichen als Orientierungslinie hergezogen hätten. Sich von Anbeginn an alleine der Verwirklichung eines eigenen unverkennbaren Sounds widmend, wandelt die dreiköpfige Truppe konsequent auf einem Pfad, der geprägt ist von einem hohen Maß an Eigenständigkeit und Eigenwilligkeit. Das weite Feld der gitarrenorientierten Musik der etwas energetischeren Spielart bearbeitend, formen sich Manfred Engelmayr und seine beiden Kollegen Derhunt und DDKern ihre ganz eigene klangliche Nische, in welcher auf einzigartige Weise Einflüsse unterschiedlichster und weit auseinander liegender Richtungen zueinanderfinden.
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Bulbul vereinen in ihren hochenergetischen Stücken rotzigste und variantenreiche Melvins-Gitarrenläufe mit scheppernder Elektronik, brachialen, ungestümen und chaotischen Noise-Eskapaden und vertracktem, aber immer auch sehr groove orientiertem Rhythmusspiel. Das musikalisch Dargebotene der drei Querdenker kommt im Ergebnis einer rasanten musikalischen Achterbahnfahrt gleich, die genauso intellektuell fordert, wie sich auch einfach nur unterhält.
Bulbul zeigen, dass im harten Rock noch lange nicht das letzte Wort gesprochen ist und es immer noch möglich ist, einen von allen Konventionen weggerichteten Weg zu beschreiten. Und genau dieser Umstand macht die Musik des Dreiers auch zu einer sehr interessanten Angelegenheit. Grund genug also, sich die Truppe auch einmal live zu Gemüte zu führen. (mt)
Foto Bulbul: David Murobi
Bulbul