Bernhard Schnur war einst Sänger einer der wichtigsten österreichischen Alternative-Bands der Neunziger-Jahre – Snakkerdu Densk. Mittlerweile befindet sich der Musiker aber auf Solopfaden. Am 29. Jänner beehrt der nunmehrige Singer/Songwriter das Wiener Lokal Vorstadt. Mit im Gepäck hat Bernhard Schnur an diesem Abend sein vielumjubeltes Debüt-Album “Avril”.
Mehr als eine Dekade ist nun bereits seit der letzten Studioproduktion von Snakkerdu Densk ins Land gezogen. Trotz jeder menge Kritikerlob und ausverkauften Konzerten, trotz FM4-Chart-Platziereungen, strichen die Mitglieder der Band aufgrund des Ausstiegs von Schlagzeuger Dominik Dusek die Segel. Alle Versuche die Band doch noch einmal ins Leben zu rufen scheiterten. Also blieb den Musikern und damit auch Bernhard Schnur nichts anderes übrig, sich neue Beschäftigungsfelder zu suchen.
Nach einer mehrmonatigen Pause begibt sich der Sänger quasi auf Weltreise, wobei er zwischendurch auch den Weg in ein Kino findet. Inspiriert von Helge Schneider gibt er sich der Poesie und Einsamkeit des fahrenden Sängers hin und macht Station in diversen Haupt- und Kleinstädten Europas. Zurück in Österreich stürzt er sich sofort in die Arbeit und vertont seine Erfahrungen. Das Ergebnis ist auf seinem Solo-Debüt “Avril” zu hören. Darauf widmet sich Schnur demselben eigenständigen und eingängigen Gitarren-Pop, für den bereits Snakkerdu Densk bekannt und beliebt waren. Dennoch gibt sich der Sänger auf diesem Werk deutlich ruhiger und intimer, als er es noch vor einigen Jahren getan hat. Auch textlich. Es dominieren Geschichten, die von seiner Reise und den dort gemachten Erfahrungen erzählen. Wer Bernhard Schnur noch nicht kennt, sollte seiner doch einmal ein Ohren leihen. Es lohnt sich allemal.