Bernhard Fleischmann im Kapu

Bernhard Fleischmanns fünftes Album trägt den eher ungewöhnlichen Titel “Angst is not a Weltanschauung”. Einmal mehr beweist der Wiener Elektronikmusiker, dass er zu den innovativen  Köpfen der heimischen Szene zu zählen ist. Am 31. Jänner ist der neue Output nun auch erstmals  im Linzer Kapu live zu hören. Unterstützt wird Fleischmann an diesem Abend von Sängerin Marilies Jagsch, die ihm auch schon auf dem Album ihre Stimme geliehen hat. Ebenfalls mit dabei ist die Wiener Formation Aber das Leben lebt.

Bernhard Fleischmann ist gelernter Pianist und Schlagzeuger. Der 1975 geborene Wiener spielte anfangs in diversen Indierockbands, bevor er in der zweiten Hälfte der Neunziger auch die Elektronik für sich entdeckte. Einem breiteren Publikum dürfte Bernhard Fleischmann vor allem aufgrund seiner Kompositionen für Film-Soundtracks ein Begriff sein. So hat der Soundkünstler unter anderem Bady Mincks “Am Anfang war der Blick” oder Jörg Kalts “Crash Test Dummies” musikalisch veredelt.

Stilistisch bewegt sich Bernhard Fleischmann vorwiegend auf elektronischem Gebiet, überrascht aber dennoch immer wieder mit recht eigenwilligen Experimenten. So finden sich etwa auch etwa Einflüsse von Countrymusik im Sound wieder –  eine nicht wirklich alltägliche Kombination. Es ist vor allem Fleischmanns über die Jahre hindurch reichende Vorliebe, mit Sounds zu spielen und in dieser Form Geschichten zu erzählen, die in bisher so sehr ausgezeichnet hat. Zwar setzt der Musiker diesen eingeschlagenen Weg auch auf seinem neuen Album “Angst is not a Weltanschauung” konsequent fort, dennoch erklingt es etwas verändert.

So geht Bernhard Fleischmann mit seinen neuen Tracks einen Schritt zurück und stellt das Klavier deutlich stärker in den Vordergrund. Rund um die melancholischen Melodiebögen webt der Wiener die für ihn so typischen reduzierten elektronischen Soundgebilde und erzeugt so einen ungemein warmen Raumklang. Zudem wirken die einzelnen Stück songförmiger denn je, was zum großen Teil auch an den Vocals von Marilies Jagsch und Sweet William van Ghost liegt, die der Musik zusätzliche Facetten verleihen. Vielleicht ist ihm mit “Angst is not a Weltanschauung” sogar sein bisher bestes Stück Musik gelungen. Um sich davon überzeugen zu können, sollte man dringend einmal reinhören.(mt)

 

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