Platzkonzerte: Dana Tupinambá

Sie erschafft Musik, welche schlicht und einfach dazu einlädt, die Seele baumeln zu lassen. Dezent und zurückhaltend zu Werke gehend, formt sich die seit vielen Jahren in Wien lebende Slowakin Dana Tupinambá ihre ganz eigene und sehr  verspielt erklingende Version des modernen Liedermachertums. Ihr Folk ist ein sehr gefühlvoller, charmanter und stimmungsvoller, er ist gespickt mit schönsten Melodien und ein in spannenden Arrangements verpackter. Kein Wunder also, dass sich die Kritiker von dem im Frühjahr erschienenen Album „Leaf“ begeistert zeigten. Die nächste Gelegenheit, die Singer-Songwriterin mit dem Faible für die Musik aus Brasilien live zu erleben, gibt es am 30. Juli im Rahmen der Platzkonzerte in WUK.

„Leaf“ ist ein wunderbares und wirklich sehr gelungenes Beispiel dafür, dass man auch mit wenigen Mitteln dichteste Atmosphäre, musikalische Intensität und Stimmung erzeugen kann. In Dana Tupinambás Stücken regieren kein Pathos, keine großen klischeebehafteten Gesten, kein Sound, dem alles Musikalische untergeordnet ist. Vielmehr wandelt die Singer-Songwriterin auf einem Pfad, der vor allem geprägt ist von einer edlen und charmanten Zurückhaltung, von einer betörenden und alles umschließenden melancholischen Entspanntheit, welcher man sich einfach mit Freude hingibt.

Die Musik der gebürtigen Slowakin, die ein unüberhörbares Faible für Brasilien und die dortige Klangtradition hat, scheint sich in einem permanenten von Schwebezustand zu befinden und ist von einer faszinierenden lyrischen Leichtigkeit und fesselnden Tiefe zugleich. Was sie zu Gehör bringt, sind wunderschöne, sich sofort in den Gehörgängen festsetzende Melodien, die verpackt in durchdachte und abwechslungsreiche Arrangements und zusätzlich mit Texten in Englisch und Portugiesisch versehen, tiefste Emotionen entfachen und freizusetzen. Es ist eigentlich kaum möglich, nicht von den Stücken der talentierten Liedermacherin berührt zu werden.

Wiewohl die Kompositionen durchwegs ruhiger Natur sind, offenbaren sie dennoch eine immense klangliche, wie auch stilistische Vielfalt. Irgendwo zwischen den Polen Música Popular Brasileira, Folk, Jazz und Rock entwirft die in Österreich lebende Slowakin mit einer zarten und zerbrechlichen Stimme und einem noch feinerem Gitarrenspiel einen Gesamtsound, der an Farbschattierungen wohl kaum reicher sein kann und daher sich auch nicht wirklich in eine einzelne Schublade hineinzwängen lässt. Was die ganze Sache aber auch zu einer sehr spannenden werden lässt.

„Leaf“ macht einfach Spaß, berührt es doch Kopf und Seele gleichermaßen. Bleibt zu hoffen, dass diese hochtalentierte Künstlerin mit diesem Album noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht hat. Man will einfach mehr hören. Liebhaberhaber des niveauvollen Liedermacherums sollten sich das Konzert im WUK daher auf keinen Fall entgehen lassen.(mt)

http://www.danatupinamba.com/
http://www.wuk.at