Eines können die Jungs von From Dawn to Fall in der Tat vortrefflich. Songs schreiben, die sich schon nach erstmaligem Hörgenuss fest in den Gehörgängen festsetzen und diese auch nicht mehr so schnell verlassen. Und das auf einem Level, welches durchaus internationalem Niveau entspricht. Ihr eben erschienenes Zweitlingswerk „Rising“ (The Arcadia Agency) könnte gut gerne auch als eine Veröffentlichung einer amerikanischen Band durchgehen. In Sachen Songwriting, Arrangement und Produktion sind schlicht keinerlei Abstriche zu machen. Was From Dawn to Fall bieten ist wunderbar gitarrenorientierter Rock mit ordentlichem Punkeinschlag im stilistischen Fahrwasser solcher internationaler Größen wie Paramore oder Fallout Boy.
From Dawn to Fall ist mit seinem Zweitlingswerk eines eindrucksvoll gelungen. Bei Bewahrung ihrer eigenen musikalischen Wurzeln ist es Stefan Eckhard (Gesang), Johannes Herbst (Gitarre), Daniel Rumpel (Gitarre), Clemens Landkammer (Schlagzeug)und Philip Oszwald (Bass) gleichzeitig gelungen, einen riesengroßen und sehr eindrucksvollen Entwicklungsschritt nach vorne zu tätigen. Nicht, dass deren Debütalbum „The Beginning“ von schlechten Eltern gewesen wäre – ganz im Gegenteil, schon damals war hörbar, dass es sich hier um eine Formation mit ungemein großen Potential handelt – mit „Rising“ aber legt die 2006 gegründete Band ein Stück Rockmusik vor, das in dieser qualitativ hochwertigen Form wohl nicht wirklich zu erwarten war.
From Dawn to Fall – Rising by mica
Die insgesamt zwölf Songs – Ausfälle gibt es keine – bieten alles, was moderne und anspruchsvolle Rockmusik heutzutage haben muss. Großartige, in wunderbaren Arrangements in Szene gesetzte Melodien mit hohem Wiedererkennungswert, dazu ein Sound, der so druckvoll und energetisch aus den Boxen schallt, dass es eine wahre Freude ist. Für diesen übrigens zeigt sich Brian Gardner verantwortlich, der bereits Alben von 30 Seconds to Mars, Beastie Boys, Black Eyed Peas und Foo Fighters veredelt hat. Ebenfalls hervorzuheben ist Sänger Stefan Eckhard, der es mit seiner ausdrucksstarken und kräftigen Stimme ganz vortrefflich versteht, den Songs ihre Richtung zu geben. Besonders beeindruckend ist, mit welcher Leichtigkeit From Dawn to Fall den oft schwer zu meisternden Spagat zwischen Anspruch auf der einen und Radiotauglichkeit auf der anderen Seite zu meistern in der Lage sind.
Zusammenfassend kann man sagen, dass From Dawn to Fall nach ihrem Debüt „The Beginning“, erneut mit einem ungemein starken Stück Musik aufwarten. Stefan Eckhard und seine Kollegen haben ganz offensichtlich ihre Lektion in Sachen Indierock vorbildlich gelernt. „Rising“ macht einfach Spaß und Lust auf mehr. (mt)