
Es gibt sie erfreulicherweise immer noch. Die Bands, die sich nicht im Wiederholen des bereits tausendfach Gehörten verlieren und sich in ihrem Tunauf wirklich erfrischende Art vom sonst alltäglichen Einheitsbrei abheben. Seit Jahren nun schon zelebrieren Plexus Solaire ihren ganz eigenen Sound, einen, der gleichermaßen höchst gefällig wie auch sehr niveauvoll aus den Boxen schallt. Alexandre Fedorenko und Vincent Wohinz, Emanuel Rudas und Jürgen Bauer versuchen ihre Songs auf den Punkt zu bringen, sie ohne die großen pathetischen oder klischeebehafteten Gesten des Pop in eine leicht verständliche Klangsprache zu übersetzten. Hier regiert eindeutig erfrischende Einfachheit und Eingängigkeit, mehr denn irgendeine aufgesetzte Kopflastigkeit. Die Musik soll Spaß machen und berühren. Und das tut sie auch in einem hohen Maße.
Plexus Solaire – Les horizons by mica
Was das Quartett auf den Weg bringt, ist charmant leichtfüßiger, sich sofort in den Gehörgängen festsetzender und ungemein abwechslungsreicher Gitarrenrock mit Tiefgang. Irgendwo zwischen den Polen Rock, Pop, Chanson, Blues, Folk und Liedermachertum wandelnd, entwirft das österreichisch-französische Bandkollektiv seine ganz eigene Version modernen Indierocks, der nicht nur deswegen interessant ist, weil auf Französisch gesungen wird. Dieser Aspekt verleiht zwar dem Ganzen zwar einen gewissen exotischen Touch, beschreibt aber nur bedingt das etwas „Andere“ an der Musik dieser spannenden Band. Es schwingt nämlich immer diese bestimmte Note mit, dieses bestimmte Grundgefühl, welches nur schwer in Worte zu fassen ist. Und genau das macht diese Band auch so interessant.(mt)
Foto: Reinhard Werner