Die mehrwöchige “Wien im Rosenstolz” Konzertreihe im Cafe Schmid Hansl lässt im Oktober einmal mehr das Wienerlied in all seinen Facetten hochleben. Wie gewohnt zeigt sich auch die inzwischen achte Auflage der Veranstaltung von einer ungemein bunten und facettenreichen Seite. So darf sich das Publikum auf Traditionelles genauso freuen, wie auf Neues. Eröffnet wurde das Festival am 1. Oktober mit einem Konzert des Quintetts 5/8erl in Ehr’n.
Wie oft ist es nicht schon für tot erklärt worden. Richtig ernst genommen wurde es lange Zeit so und so nur von Wenigen. Dennoch existiert es immer noch – das Wienerlied. Wohl kaum eine andere Kunstform spiegelt die Wiener Seele authentischer wider, wie es die “Volksmusik” der Wiener in all seinen Gstanzln tut. Wohl in keinem anderen Genre wird das für diese Stadt so typische Raunzen so sehr kultiviert, wie es eben hier der Fall ist. Das Wienerlied lebt, und wie. Fast scheint es, so als erlebe die gesamte Szene im Moment eine Art Renaissance, als hätte sie den Weg aus den Heurigen der Vorstadt in die Konzerthäuser gefunden. Heute zeigen sich die Protagonisten der Wienermusik zudem überaus offen gegenüber anderen stilistischen Einflüssen. So erweitern sie die Tradition mit Klängen aus dem Jazz, Pop oder der Neue Musik.
Mitverantwortlich für diesen Trend sind auch die zahlreichen Veranstaltungsreihen – wie etwa auch das im Moment laufende Wean Hean Festival – welche die ursprüngliche Wienermusik wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken. Betrachtet man die hohen Besucherzahlen der vergangenen Jahre, ist deutlich zu erkennen, dass das Wienerlied nach wie vor zu begeistern weiß. Daran wird sich wohl auch heuer nicht viel ändern. Dafür sorgen alleine schon die zahlreichen Größen der heimischen Wienerliedszene, die sich nicht zwei Mal bitten lassen müssen, ein Konzert im Rahmen des Rosenstolz-Festivals zu spielen. So werden unter anderem KünstlerInnen und Ensembles wie Ernst Molden, Karl Hodina, Roland Neuwirth, Kollegium Kalksburg, Die Strottern uvm. auf der Bühne des Café “Schmid Hansl” zu sehen bzw. zu hören sein. Es bleibt also nur noch die Erkenntnis, dass die heimische Szene eine sehr lebendige ist, und dass das Wienerlied niemals unterzukriegen ist.(mt)