Sie schreibt über Wut, trägt blaue Brauen und wenn sie ihre Stimme loslässt, macht sie Ikonen wie Dolores O’Riordan alle Ehre. Mit ihrer Debüt-EP „Free the Motion“ (VÖ: 12.12.) befreit RIA KISSER Gefühle, die lange keinen Raum hatten und geht dabei noch einen Schritt weiter. Anlässlich der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen veröffentlicht sie ihre EP und lenkt damit den Blick auf blinde Flecken, die im Dickicht von polarisierenden Buzzwords oft übersehen werden. Im Gespräch mit Ania Gleich erzählt die Musikerin, wie sie emotionale Selbstermächtigung musikalisch verarbeitet, warum weibliche Wut kein eigenes Genre braucht und weshalb Ehrlichkeit in ihrer Musik wichtiger ist als makelloser Sound.
Deine neue EP beschäftigt sich intensiv mit Emotionen – vor allem mit Wut. Was hat dich an diesem Thema besonders gereizt?
Ria Kisser: Ich glaube, was auf jeden Fall mit reinspielt, ist mein griechischer Background – auch wenn er nur minimal ist. Aber er hat mich schon beim Aufwachsen geprägt. Da gibt es einfach nochmal einen ganz anderen Umgang mit Emotionen – auch mit Wut.
Denkst du, da treffen auch Kulturen in dir aufeinander, so im Sinne von Emotionsregulation?
Ria Kisser: Minimal bestimmt, ja. Ich würde jetzt nicht sagen, dass da ein riesiger innerer Konflikt in mir tobt. Das wäre übertrieben. Aber mein Opa war Grieche, und dadurch bin ich mit der Kultur verbunden. Ich bin auch regelmäßig dort und es ist einfach ein völlig anderes Lebensgefühl.
Hast du das Gefühl, dass dir das auch hier gespiegelt wird?
Ria Kisser: Ja, total. Wenn ich hier zum Beispiel zufällig auf andere griechische Menschen treffe, dann fühle ich oft sowas wie: „Wow, du bist so warm.“ Und ich glaube schon, dass das ein Einfluss von meinem griechischen Background ist.
Es ist ja auch nicht besser oder schlechter, aber eben ein Unterschied in der Art, wie man Emotionen zeigt.
Ria Kisser: Absolut. Was ich zum Beispiel auch stark merke, ist, dass Angst in der griechischen Kultur – zumindest in meiner Erfahrung – sehr speziell funktioniert. Und auch dieses Verantwortungsgefühl für andere. Das hat mich definitiv sehr geprägt und die EP geformt – vor allem im ersten Track „Paradox Intervention“. Da geht es viel um diese projizierte Angst. Also um Angst, die ich selbst von außen übernommen habe.

Ich habe selber einen slawischen Hintergrund und da ist dieses Familienclan-Denken auch sehr stark. Damit werden solche Dynamiken intergenerational weitergegeben.
Ria Kisser: Total! Wenn dir ständig von außen Gefühle draufgepackt werden, verlierst du irgendwann den Zugang zu dir selbst. Du kannst deine eigenen Grenzen nicht mehr spüren, deine Bedürfnisse nicht mehr benennen. Wenn jemand zum Beispiel sagt: „Geh nicht allein raus“, aber es ist eigentlich dein Bedürfnis, genau das zu tun – dann entsteht sofort ein innerer Konflikt.
Und wenn du diese Angst so tief verinnerlicht hast, dann kannst du Situationen auch nicht mehr klar einschätzen, oder?
Ria Kisser: Genau. Ich glaube eigentlich, dass jeder Mensch so ein inneres Gespür hat, mit dem man Situationen einschätzen kann. Aber wir verlernen das durch äußere Einflüsse.
Frauen vor allem wird oft beigebracht, diesem Gefühl nicht zu trauen. Und man fragt sich ständig: „Ist das jetzt legitim?“
Ria Kisser: Auf jeden Fall. Wenn die Angst aber ständig präsent ist, kommt man gar nicht erst an diesen Punkt, sich wirklich zu fragen, was man selbst eigentlich spürt. Dann begleitet die Angst dich einfach permanent – wie ein Schatten. Und das ist letztlich ein Freiheitsentzug. Ich habe irgendwann angefangen, mich dem entgegenzustellen. Aber das war ein schmerzhafter Prozess. Ich habe dabei meine eigenen Grenzen verletzt, bin einfach durchgebrochen, ohne mich selbst noch zu spüren. Und das hat zu großen Verletzungen geführt.
Da schleudert man schnell mal „Patriarchat“ als Schuldigen in die Runde – was nicht falsch ist – aber es fühlt sich oft auch unkonkret an. Weißt du, was ich meine?
Ria Kisser: Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Ich habe da erst vor ein paar Tagen darüber nachgedacht und so richtig intensiv reflektiert. Mir ist dabei aufgefallen, dass ich in meinem Songwriting sehr persönlich bin, aber trotzdem nicht so ehrlich, wie ich es sein könnte. Und ich habe mich gefragt: Warum eigentlich? Und dann wurde mir klar, dass ich, wenn ich ganz ehrlich wäre, andere Menschen mit reinziehen würde. Und das fühlt sich für mich grenzüberschreitend an, weil ich ihnen damit die Schuld zuschieben würde. Und das will ich nicht. Ich versuche gerade, in meinem Schreiben einen Raum zu finden, in dem ich kollektive Verantwortung thematisieren kann, ohne in eine reine Schuldzuweisung zu kippen. Weil: Ich trage ja auch Verantwortung. Und das will ich gerade auch in meinen Songs zeigen!
„WENN DU VERSUCHST, JEMANDEM AUS EINEM SCHLECHTEN GEWISSEN HERAUS JEDEN WUNSCH VON DEN AUGEN ABZULESEN, NIMMST DU IHR:IHM AUCH DIE FÄHIGKEIT, SELBST STARK ZU SEIN”
Das klingt nach einem ziemlich bewussten Prozess.
Ria Kisser: Ja, und ich finde das sehr wichtig, gerade wenn es um Themen wie Gewalt geht. Man muss da ja auch mal sagen dürfen: „Du Arschloch“, aber dann eben weitergehen. Nicht in dieser Zuschreibung stecken bleiben. Safe Spaces sind wichtig, wenn man aber nur noch dort bleibt, dann stagniert man auch.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass vorschnelle Schuldzuweisungen auch etwas mit mangelnder Eigenverantwortung zu tun haben.
Ria Kisser: Ich finde den Vergleich mit dem Scheidungskind ziemlich treffend. Wenn du versuchst, jemandem, aus einem schlechten Gewissen heraus, jeden Wunsch von den Augen abzulesen, nimmst du ihr:ihm auch die Fähigkeit, selbst stark zu sein. Verantwortung zu übernehmen ist auch eine Form von Selbstermächtigung. Und wenn wir Menschen, die Gewalt erfahren haben, jede Verantwortung abnehmen wollen, berauben wir sie auch ihrer Handlungsmacht.
Ich merke auch in feministischen Kontexten, dass man sich irgendwann über jeden kleinsten Formulierungskrümel den Kopf zerbricht. Und das lähmt manchmal, anstatt zu bestärken.
Ria Kisser: Ja, man internalisiert diesen Zweifel irgendwann so stark, dass man ständig denkt, man hat was falsch gemacht. Aber das macht dich nicht stärker, das macht dich kleiner. Und genau das will ich auch mit meiner Musik hinterfragen.
Sollten wir generell ehrlicher mit unseren eigenen blinden Flecken umgehen, auch außerhalb von diesen Bubbles?
Ria Kisser: Es ist wie beim Thema Rassismus: Wenn wir anerkennen, dass wir alle rassistische Prägungen haben, können wir anfangen, damit zu arbeiten. Genauso ist es mit Grenzen. Die werden im Alltag übertreten, das passiert. Die Frage ist: Wie gehen wir danach damit um?
Und genau da liegt ja das eigentliche Entwicklungspotenzial: Nicht in der Vermeidung, sondern im Umgang.
Ria Kisser: Ja. Und ich glaube auch, wenn wir aufhören, nur in binären Täter/Opfer-Kategorien zu denken, kann sich da viel bewegen. Natürlich sind Frauen oft betroffen und Männer öfter Täter, aber wenn wir das Gespräch wirklich weiterführen wollen, dann müssen wir das öffnen. Und dann kann vielleicht auch etwas Neues entstehen.
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Du veröffentlichst deine EP ja jetzt mitten in den „16 Tagen gegen Gewalt an Frauen“. Wann war für dich klar, dass diese Songs in genau diesen Kontext passen?
Ria Kisser: Die Idee kam tatsächlich vor einem halben Jahr. Ich habe mich da sehr intensiv mit dem Thema emotionaler Unterdrückung beschäftigt und mit meinen eigenen Emotionen, die ich lange nicht wirklich zugelassen habe. Und da ist schon ein Song entstanden, den ich dann im Februar in Berlin aufgenommen habe – „Remember“. Da geht es darum, Emotionen Raum zu geben und nicht kalt wie Stein zu sein. Kurz darauf hat mich Daniela Luschin gefragt, ob ich bei ihrer Ausstellung in der Hauptbücherei spielen möchte. Wir hatten uns kennengelernt, weil ich sie für das Cover meiner letzten Single „You Have To Hear What I Say“ angefragt hatte. Und sie hat mich gefragt: „Hey, magst du bei meiner Vernissage spielen?“ Das war gerade, am 25. November und ich dachte mir: Wow, das passt. 16 Tage gegen Gewalt an Frauen – das ist in einem halben Jahr, es ist knapp, aber: Let’s go – EP!
Und wie hast du dann deinen Zugang zum Thema entwickelt?
Ria Kisser: Ich habe gemerkt, dass mir dieses rein feministische Narrativ gerade nicht greifbar genug ist. Nicht, weil ich nicht daran glaube, aber weil ich das Gefühl hatte, ich kann da gerade nichts Neues beitragen. Was mich beschäftigt hat, war meine eigene emotionale Verarbeitung. Auch familiäre Themen, die mit dem Älterwerden präsenter werden. Ich habe mich gefragt: Wo habe ich im Leben patriarchale Strukturen erlebt – emotional gesehen? Was hat das mit meinen Gefühlen gemacht?
Das bringt mich zu einer ganz direkten Frage: Welche inneren Bewegungen – oder Blockaden – hast du bei dir selbst entdeckt, die du heute bewusster wahrnimmst?
Ria Kisser: Ganz klar: Wut. Das ist für mich ein sehr belastetes Thema. Ich habe in meiner Kindheit viel Wut in meinem Umfeld erlebt – Wut, die mir wehgetan hat. Und dadurch ist sie für mich sehr negativ belegt. Natürlich spielt auch das Frau-Sein eine Rolle. Aber für mich ist es auch auf einer ganz persönlichen Ebene schwer. Daran arbeite ich schon länger. Es ist ein Prozess, der sich über Jahre zieht. Aber ich merke, dass ich mittlerweile mehr Raum dafür habe, diese lauten Bewegungen in mir mehr zuzulassen und authentischer zu sein.
Und das betrifft ja nicht nur Frauen. Deine Songs sprechen viel weiter, oder?
Ria Kisser: Total. Ich schreibe diese Lieder nicht nur für Frauen. Jeder Mensch kennt diese Themen.
„EMOTIONEN SIND VERRÜCKT, ABER SIE MACHEN UNS LEBENDIG”
Wut von FLINTA*s wird in der Musik gerade gerne dargestellt, als wäre sie etwas völlig Neues. Dabei wird männliche Wut im Musikkontext ja auch nicht eigens ausgezeichnet.
Ria Kisser: Genau. Und was da oft mitschwingt, ist dieses Gefühl: Weibliche Wut ist gleich etwas Ungewöhnliches. Und das stimmt einfach nicht. Ich habe da einen sehr persönlichen Zugang. Diese EP ist keine generelle Aussage über „weibliche Wut“, sondern ein persönlicher Prozess. Sie ist nicht unbedingt repräsentativ für alle.
Gleichzeitig wird Wut oft mit Gewalt verwechselt – dabei kann sie auch total befreiend und kraftvoll sein.
Ria Kisser: Voll. Klar, sie ist anstrengend, kostet Energie, aber sie kann total kathartisch sein. Wenn man sie rauslässt, fühlt man sich leer und ruhig. Es ist eine starke Emotion, und sie verdient Raum.
Und am Ende auch Akzeptanz.
Ria Kisser: Ja. Emotionen sind verrückt, aber sie machen uns lebendig. Ich glaube, es geht genau darum, diese Dynamik im eigenen Menschsein überhaupt erst mal anzuerkennen. Ich schreibe in „Robot“ den Satz: „I’m not a robot anymore“, aber das ist natürlich utopisch. Dabei ist das mehr ein Reminder an mich selbst, als Realität. Mir ging es auch grad eine Zeit lang echt nicht gut, aber ich hab mich trotzdem voll reingepusht: „Die EP kommt raus, ich muss funktionieren.“ Und es hat halt nicht funktioniert. Paradox, oder? Es ist genau das Gegenteil von dem, was ich sagen will, und trotzdem mache ich es. Je mehr ich mich selbst spüre, desto schwieriger wird es, im System zu funktionieren. Weil das bedeutet auch: Ich kann nicht mehr alles vorausplanen.
Nicht jede Form von Gefühlsregulierung ist gut oder gesund.
Ria Kisser: Stimmt. Manche sind einfach gesellschaftlich eingeübt, weil wir gelernt haben, „so funktioniert man halt“. Aber das ist auch ein Konstrukt.
Vielleicht ist das ein guter Moment, um über den Sound der EP zu sprechen. Wie übersetzt sich das, was du emotional verarbeitet, in den Klang?
Ria Kisser: Was mir da direkt einfällt, ist meine Vorliebe für „spicy“ Harmonien. Also so leicht schräge, intensive Akkordfolgen. In der Produktion greife ich gern zu Harmonien, die ein bisschen „on the edge“ sind. Und bei den Chords auf der EP gibt es oft so halbe Tonschritte, so leicht dissonante Momente. Die lösen in mir so ein Kribbelgefühl aus, manchmal auch ein kleines Unbehagen.

Das spiegelt sich auch in deiner Stimme.
Ria Kisser: Ja, das ist definitiv auch Teil davon. Aber ich befinde mich da noch in einem Prozess. Ich arbeite gerade daran, meiner Stimme mehr emotionalen Raum zu geben und mich nicht immer für die glatte, harmonische Lösung zu entscheiden. Ich bin da auf dem Weg – langsam, aber es geht voran.
Und deine Stimme wird sich ja auch noch stark entwickeln.
Ria Kisser: Fix! Stimme ist nichts Statisches. Ich nehme auch immer wieder Gesangsunterricht.
Was war denn überhaupt dein musikalischer Werdegang?
Ria Kisser: Ich habe mit fünf mit Klavier angefangen und hatte über zehn Jahre Unterricht. Ich war nie besonders gut, aber es war eine gute Grundlage fürs Komponieren. Später habe ich mir dann selbst Gitarre beigebracht. Und gesungen habe ich eh immer schon. Ich habe das Glück gehabt, schon früh mit meiner Klavierlehrerin kleine Lieder zu schreiben – das war sicher eine wichtige Weichenstellung fürs Songwriting.
Und auf der EP – wie ist da der Prozess mit deiner Band gelaufen?
Ria Kisser: Bei den beiden vorherigen Releases war es noch mehr ich alleine. Jetzt ist es anders. Ich bringe meistens die Grundidee, die Struktur, aber dann bringt die Band total viel Eigenes ein. Zum Beispiel bei „Fireball“ – da wurde uns öfter gesagt, das hat Red-Hot-Chili-Peppers-Vibes. Ich glaube, das kommt von Gabriel (Anm. Pasterk), unserem Gitarristen. Oder der Bossa-Nova-Sound in den Strophen von „Paradox Intervention“ – das ist ja total kontrastreich: schwere Thematik, aber musikalisch super leicht und smooth. Das passt wiederum gut zum Titel. Und genau solche Spannungen liebt unsere Band. Sie tragen viel zum Gesamtbild bei.
Wie habt ihr euch als Band eigentlich gefunden?
Ria Kisser: Teils über bandsuche.at, teils über Jam-Sessions und die Wiener Musikszene. Ich glaube, so haben sich nach und nach die richtigen Leute eingefunden.
Und wie lange spielt ihr schon in dieser Konstellation zusammen?
Ria Kisser: In der aktuellen Formation tatsächlich erst seit September. Das Projekt selbst hat sich aber schon ab April langsam geformt.
„ICH GLAUBE, IN MEINER UTOPIE FÄNDE ICH ES SCHÖN, WENN ICH GEWISSE DINGE ALS HALTUNG ETABLIEREN KÖNNTE”
Wohin zieht dich die Reise innerlich, thematisch, musikalisch?
Ria Kisser: Ich glaube, in meiner Utopie fände ich es schön, wenn ich gewisse Dinge als Haltung etablieren könnte – zum Beispiel, meiner Stimme mehr Raum zu geben, Emotionen noch unmittelbarer durchklingen zu lassen. Ohne es immer direkt benennen zu müssen. Diese EP hat viel über Emotionen verhandelt. Aber ich würde gern dahin kommen, dass ich solche Themen nicht mehr plakativ verarbeiten muss, sondern sie in der Musik als Grundhaltung mitschwingen. Dass ich nicht ständig sagen muss: „Ich fühle jetzt das und das“, sondern dass es spürbar ist, ohne erklärt zu werden.
Haltung statt der plakativen Botschaft – klingt wie ein guter Schutzmechanismus vor einer Welt, die Gefühle schnell kapitalisieren möchte.
Ria Kisser: Ja, voll. Ich wünsche mir auch, dass es noch gemeinschaftlicher wird. Im Moment schreibe ich alle Texte selbst – die Emotionen darin sind alle meine. Aber ich wünsche mir mehr Ehrlichkeit, mehr Authentizität. Das ist mir im Leben generell wichtig: in Beziehungen sowie im Umgang mit Menschen generell. Und das will ich stärker in meine Musik holen.
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Gibt es etwas, das du im Prozess dieser EP wirklich gelernt hast – etwas, das du davor vielleicht nicht sehen konntest?
Ria Kisser: Ja, auf jeden Fall. Der Song „Unite“ war da entscheidend. Das Thema kam durch Daniela Luschin – sie meinte mal in einem Gespräch, dass wir in der feministischen Bubble oft total in einer Ellbogenhaltung stecken. Und dass wir das überwinden müssen. Das hat mich total beschäftigt, weil ich gemerkt habe: Ich bin da selbst noch nicht weit. Ich habe den Song bis zum letzten Tag vor dem Recording mehrfach umgeschrieben. Es war echt schwierig, einen Zugang zu finden. Und wieder mal kam die Frage: Wie ehrlich kann ich sein? Im Endeffekt habe ich mich in dem Song sehr verletzlich gemacht und ehrlich gesagt: Ja, ich stelle mich manchmal über andere. Und das ist Mist. Ich will das überwinden, damit echte Nähe möglich wird – nicht nur symbolisch, sondern wirklich. Ich glaube, das war ein großes persönliches Learning. Und eins, das mich sicher noch länger begleiten wird.
Ein starkes Schlusswort. Möchtest du noch was loswerden, was wir nicht angesprochen haben?
Ria Kisser: Bussi an die Band!
Danke für das Gespräch!
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Ria Kisser Live:
Das Release Konzert für „Free the Motion“ findet am 11.12. um 20:00 im Club Lucia statt.
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Ania Gleich
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Links:
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