Das Album „Alles vergeht, die Sterne stehen“ (Trottoirs Records, VÖ: 14.03.25) ist das Debütalbum von TROTTOIRS. Der Singer-Songwriter widmet sich in diesem Album einem allgegenwärtigen Thema – der Liebe – in all ihren Facetten. Musikalisch ist er im Bereich des Folk beheimatet, schreckt aber auch nicht vor anderen Einflüssen zurück.
Hinter dem Künstlernamen trottoirs steckt der Wiener Liedermacher Jakob Stiedl. Obwohl es sich um sein Erstlingswerk handelt, gewährt der Künstler bereits tiefe Einblicke in seine Welt. Das Album verhandelt Romantik und Herzschmerz, ohne Kitsch und ohne Klischees zu bedienen. Stattdessen wirkt jedes Lied wie eine Momentaufnahme aus dem Leben des Künstlers. Es werden persönliche Erfahrungen lyrisch und musikalisch erzählt. Im Album geht es um die Stütze, die die Liebe im Leben sein kann, um das Schwelgen in Erinnerungen und die Sehnsucht nach der Anwesenheit einer Person. Das Zerbrechen einer Beziehung wird ebenso zum Thema, wie der Wunsch an einer Beziehung festzuhalten, die wegen aller Gegensätze und Schwächen zum Scheitern verurteilt zu sein scheint. Im Gesamten gesehen werden die Licht- und Schattenseiten der Liebe thematisiert. Dabei werden sie aber nicht als Gegenteile deklariert. Vielmehr geht es darum, sie als großes Ganzes zu betrachten und darzustellen.
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Auf Sound-Ebene wird das Album von einem warmen Folk-Gitarrensound geprägt, genauso wie von diversen Synthesizer- und Piano-Elementen. Besonders im einzigen, rein instrumentalen Stück „La Pared“ steht die Gitarre als Geschichtenerzählerin im Fokus. Hier sind auch Einflüsse aus dem Blues und Country rauszuhören. Ein weiteres Highlight ist der Trompeteneinwurf in der letzten Nummer des Albums „Letztes Liebeslied“. Dieser verleiht dem Titel eine ganz besondere Dramaturgie, die einem Abschluss eines Albums gerecht wird. Generell ist das Ziel des Albums, ein analoges Understatement darzustellen, anstatt eine digitalen Überproduktion zu schaffen.
Neben der instrumentalen Ebene, zeichnet dieses Album auch der Gesang aus. Die warme Stimme von trottoirs haucht dem ganzen Werk eine Lebendigkeit ein, die vermittelt, dass in den Liedern wahre, reale Gefühle stecken. Der Künstler lädt dazu ein, sich zu ihm zu setzen und trottoirs beim Erzählen seiner Geschichte zuzuhören.
Das Album „Alles vergeht, die Sterne stehen“ ist jetzt schon zeitlos. Es werden Emotionen und Erfahrungen behandelt, die uns Menschen seit jeher begleitet haben und immer begleiten werden. Gleichzeitig enthält es ganz persönliche, individuelle Erlebnisse von trottoirs. Es handelt sich um ein ruhiges Album, das dazu anregt, in eigenen Erinnerungen zu schwelgen.
Ylva Hintersteiner
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