
Was Tribal Dialects vollführen, sind das kunstvolle Zusammenführen und die Verwebung unterschiedlicher Stile und Spielformen, sowie der stetige Brückenschlag zwischen den verschiedenen musikalischen Welten. Den Sound, den der Saxophonist und Klarinettist Patrick Dunst, der sein Handwerk unter anderem bei Größen wie Karlheinz Miklin, Don Mensa, Gerald Preinfalk und Wolfgang Puschnig gelernt hat, und seine Kollegen Sina Shaari (Oud, Gitarre), Michael Lagger (Piano) und Grilli Pollheimer (Percussion) in all ihrer Offenheit entstehen lassen, ist einer, der mit den Begriffen „Vielfalt“ und Facettenreichtum“ wohl am treffendsten beschrieben werden kann.
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Der klangliche Bogen, den sich der Vierer spannt, ist ein sehr weiter und erstreckt sich vom modernen Jazz bis hin zu den verschiedensten Arten der Weltmusik, wobei besonders Elemente aus den musikalischen Traditionen des Orients hörbar Akzente setzen. Es ist zwar nicht so, dass nicht auch schon andere Formationen sich auf diesem Feld versucht hätten, der Unterschied zu vielen anderen ähnlich gelagerten Entwürfen zeigt sich aber vor allem darin, dass es Tribal Dialects wirklich gelingt, aus all dem Verschiedenen etwas Homogenes und Lebendiges zu formen. Warm und gediegen im Klang entfalten die Nummern des Quartetts über wunderbar ineinanderfließende Melodien und durchdachte Arrangements in erfrischend dezenter Weise viel, viel Stimmung und Atmosphäre.
Auf alles Ausufernde verzichten die Beteiligten ganz, vielmehr rücken sie einzig den Gruppenklang in den Mittelpunkt, die Soloparts sind solcher Art, die sich perfekt und nahtlos in das Gesamtbild einfügen, wodurch es auch zu keinerlei Brüchen kommt. Es befindet sich alles fern jeglicher Verkopftheit immer in einem stetigen Fluss, egal ob sich die vier Musiker nun durch langgezogene ruhige Passagen spielen oder sie es dann doch mit etwas mehr Schwung und Elan angehen lassen. Sehr empfehlenswert. (mt)