
Es ist nicht so, dass nicht auch schon andere Künstler auf eine solche Idee gekommen sind, dem Wiener Liedermacher gelingt es aber im Vergleich zu vielen anderen Versuchen wirklich überzeugend, allem seine ganz eigene Note, seinen doch etwas eigenwilligen Charme zu verleihen. Wer mit den letzten Releases seines Projekts vertraut ist, der weiß, dass die Musik von The Wichita anfangs einen recht einfachen und unscheinbaren Eindruck macht, mit der Zeit jedoch immer mehr wächst und letztlich in den Bann zieht. Man hört auch den neuen Liedern an, mit welcher Liebe zum Detail der Singer-Songwriter zu Werke gegangen ist.
Behutsam arrangiert entwickeln seine Lieder über feingesponnene Melodiebögen und viel Gefühl eine doch sehr entspannte und stimmige Atmosphäre, die durch seinen zurückhaltenden und nachdenklichen Gesang eine zusätzliche Tiefe erfährt. Wie man es von dem Jürgen Plank gewohnt ist, verzichtet er auch auf „Some Poems“ auf alles Ausufernde, er besinnt sich vielmehr auf das Wesentliche und bringt seine Lieder wie auch schon in der Vergangenheit auf den Punkt. Einzig die leichte Steigerung des elektronischen Anteils in seiner Musik kann vielleicht noch am ehesten als eine Neuerung betrachtet werden.

Dem Singer-Songwriter und Labelbetreiber ist es auf jeden Fall gelungen, die Stimmungen, welche den Gedichten inne sind, musikalisch einzufangen und in einen vielschichtigen und spannenden Folksound zu übersetzen. Die nächste Gelegenheit, The Wichita live zu erleben, gibt es am 08.Oktober im WUK in Wien.
Philipp Bonell
The Wichita