Wendungen dieserart gelingen The End Band immer, was auch den besonderen Charme von „Gärtnerstraße 116“ ausmacht. Es beginnt als sanfte Sommertagsballade und mündet in einer vielseitigen Klangorgie mit wildem Xylophon, wogendem Harmoniegesang und den dominanten Gitarren, die eine gewisse Melancholie mit sich bringen. Auch „Fear’s Speech macht einen bedeutenden Tempowechsel durch. Aus dem lockeren, an die Libertines erinnernden Beat wird ein Zerpflücken der Gitarrenklänge, die mit Echos verstärkt scheinen. Dazu erklingt die repetitive Songzeile „And I won’t spare anyone, so let them go“, die durch die verschiedenen Phasen führt. Sowohl die Gärtnerstraße als auch „Fear’s Speech“ gehören zu den stärksten Liedern des Albums.
Hinweis: Mit dem Abspielen des Videos laden sich sämtliche Cookies von YouTube.
Ein interessanter Aspekt, der aber alle Lieder verbindet, ist das Songwriting, das einen Versuch in Richtung Konzeptalbum wagt. Schon der Albumtitel: „Babysounds“ gibt einen Hinweis auf den Überbegriff, mal abgesehen von den zwei Songs mit dem Namen „Babysong“ und den Kleinkindgeräuschen am Ende des letzten Songs. Die Texte sind sich in ihrer Thematik ja sehr ähnlich. Es geht um Selbsterkennung und Selbstverwirklichung und mit der konstanten Erwähnung eines „you“ wird eine Beziehungsebene impliziert.
Dass es kein perfektes Album ist, heißt nicht, dass es keine Höhepunkte hat. Mit dem minimalistischen „Babysong III“ gelingt The End Band ein gelungener Abschlusstrack, der perfekt in den Rahmen eines Konzeptalbums passt. „Babysounds“ ist ein solides Debütalbum mit viel Abwechslung von dem man spürt, dass nicht nur viele Gedanken gemacht wurden, sondern auch viel Energie investiert wurde. Beides sind beste Voraussetzungen für eine junge, talentierte Truppe.
Anne-Marie Darok
CD-Release Party: 05.02.2013 – Rhiz
http://www.theendband.org/The_End_Band_-_Vienna,_Austria.html