Studie “Die Kulturmetropole Wien: ein prekärer Arbeitsort für Künstlerinnen und Künstler?”

Diese Frage kam in der COVID-Pandemie mit viel Kraft ins Bewusstsein der Betroffenen selbst, der Armutsforschung und sogar einer etwas breiteren Öffentlichkeit. Das Projekt hat die Frage aufgegriffen und mit qualitativen Methoden für die Bereiche Theater und Musik untersucht.

Die Ergebnisse zeigen, wie schwer es ist, von der künstlerischen Arbeit zu leben, verschärft durch die ungleiche Verteilung der öffentlichen Kunst- und Kulturförderung: Eine große Anzahl von prekär arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern bestreitet ihren Lebensunterhalt zu einem großen Teil mit anderen Einkommensquellen in verschiedensten Arrangements; daneben kann eine vergleichsweise kleine Gruppe ihrer Kunst sozial gut abgesichert und hoch bezahlt nachgehen. Doch auch in den großen etablierten Häusern gibt es regelmäßig Inseln prekären Arbeitens, und die Prekarisierung, die in den 1990er Jahren im Kulturbereich eingesetzt hat, hat auch vor den großen Institutionen nicht haltgemacht.

Frappant ist, wie oft die Macht(miss)verhältnisse im Kulturleben in den Interviews angesprochen wurden.

Die Studie wurde 2022/23 am Research Institute Economics of Inequality (INEQ) der WU Wien durchgeführt und vom Jubiläumsfonds der Stadt Wien für die WU finanziert. Die Ergebnisse wurden im Oktober 2023 vorgestellt.

Link zur Studie: https://www.wu.ac.at/ineq/forschung/projekte/wien-prekaerer-ort-kuenstler-innen/