
Was die Saxophonistin und ihre Kollegen vollziehen, ist eine stete Gratwanderung zwischen den verschiedenen Spielformen, Stilen und Klangtraditionen (vor allem zwischen denen des Orients und Okzidents). Sich von allem einengenden Denken loslösend, erschaffen sich Sophie Hassfurther einen ganz eigenen musikalischen Raum, der vor allem über spontane Interaktionen und einer ordentlichen Portion Spielwitz mit Leben befüllt wird, wobei die Palette der zur Verfügung stehenden musikalischen Mittel, welcher sich das Vierergespann bedient, von stark experimentellen, zeitgenössischen und freien Ansätzen, über abstrakte Rhythmusspielerein und bis hin zu betont melodieorientierten Einwürfen reicht.
In den Stücken der Salzburgerin tut sich sehr viel Unvorhersehbares, was aber klarerweise deren Spannungsgehalt weit in die Höhe schraubt. Man kann nie sicher sein, welche Richtung das Ensemble im Nächsten Moment einzuschlagen und in welche Klangumgebungen es das Publikum letztlich zu entführen gedenkt. Es kann mal betont ruhig und gefühlvoll, dann wieder etwas lauter und schräger sein. Was sich jetzt vielleicht etwas sehr kopflastig anhört, offenbart sich als das genau Gegenteilige, denn das von dem Quartett Dargebotene besitzt sehr wohl viel Atmosphäre und Zugänglichkeit, nur eben nicht in einer gewöhnlichen Form. Genau das Richtige für all jene also, die auch die etwas ungewöhnlicheren Hörerlebnisse zu schätzen wissen. (mt)
Termine:
10.10. Theater Objekt, Hallein
13.10. Porgy & Bess, Wien
Foto ⓒ vienzenz www.vienzenz.com
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