
Soft Kill Option versuchen auf „Tubed“, den Beweis zu erbringen, dass Jazz nicht zwangsläufig immer in einer gediegenen oder verspielt-komplexen Art zum Erklingen gebracht werden muss. Markus Ohler (Saxofon), Bernd Satzinger (Bass) und Mathias Koch (Schlagzeug) – die drei Köpfe hinter dem eigenwilligen Bandprojekt – spannen ihren musikalischen Bogen weit über die traditionelle Form hinaus – hin zu einem stark rockangereicherten Jazzsound, der deutlich energiegeladener, kantiger und auch geradliniger ertönt als vieles, was man sonst aus dieser musikalischen Ecke zu hören bekommt. Und das, obwohl es in den Nummern rhythmisch schon auch recht vertrackt und sehr anspruchsvoll zugeht. Stilistisch einordnen lässt sich das von dem Dreiergespann Dargebotene aber nicht wirklich. Dafür erklingt es einfach zu eigenständig. Am treffendsten umschreiben lässt sich der Sound von Markus Ohler und seinen beiden Kollegen wohl als progressiver Jazzrock moderner und teils schräger Note mit interessanten Ausfransungen zu experimentelleren Bereichen. Wobei diese Definition zugegebenermaßen auch nicht der Weisheit letzter Schluss ist.
Progressiver Jazzrock moderner Note

Soft Kill Option liefern mit „Tubed“ ein Album ab, auf dem der Jazz einmal von einer anderen Seite aufgerollt wird, und das auf eine richtig mitreißende Art. Es ist ein Stück Musik, an dem definitiv nicht nur ausgewiesene JazzliebhaberInnen ihre Freude finden dürften. Präsentieren werden Soft Kill Option „Tubed“ am 29. Oktober im Wiener Blue Tomato.
Michael Ternai
Soft Kill Option live
18.11.2015:
Smaragd, Linz, Östereich
8.1.2016:
Jazz im Sägewerk, Bad Hofgastein, Österreich
9.1.2016:
raj & Verein Innenhofkultur, Klagenfurt, Österreich
31.3.2016:
S’ensemble Theater, Augsburg, Deutschland
2.4.2016:
Kulturschock, Königshofen, Deutschland
Zeichnung Soft Kill Option (c) Martin Perscheid