Mit Shineform und Didi Bruckmayr sind am 30. November zwei Acts im Wiener Gürtellokal rhiz zu Gast, die seit vielen Jahren zu einem fixen Bestandteil der heimischen experimentellen und avantgardistischen Musikszene zählen. Beide haben diese, jeweils auf ihre Art und Weise maßgeblich mitgeprägt. Die BesucherInnen dürfen sich auf diesem Abend auf so manche Überraschung gefasst machen.
Shineform sind Georg Edlinger und Volker Kagerer. Die beiden Musiker verstehen sich als Künstlerkollektiv, welches ihr akustisches und elektronisches Instrumentarium mit aus Alltagsgegenständen generierten Sounds verbindet. In freier Improvisation lassen sie die verschiedenen Elemente miteinander in einen Dialog treten, an dessen Ende einzigartige Klangwelten entstehen. Das Experiment steht im Vordergrund des musikalischen Handelns, was die Vorhersehbarkeit des Dargebotenen verunmöglicht. Ins Leben gerufen wurde das Projekt bereits 1998. Seither gab es zahlreiche Veröffentlichungen und Auftritte bei bedeutenden Festivals wie dem Ulrichsberger Kaleidophon, Ton in Ton, dem Viertelfestival oder beim Jazzfest Regensburg.
Didi Bruckmayr braucht man in Österreich wohl nicht mehr vorzustellen, seit vielen Jahren ist er aus der Musikwelt des Landes nicht mehr wegzudenken. In seiner bereits langjährigen Karriere hat der Künstler so ziemlich jeden Bereich performativer Kunst abgedeckt – er war Schauspieler am Burgtheater, Stimm-Akrobat, Video-Artist, Tänzer, Multimedia-Genie. Als exzessiver und immer provozierender Frontmann der Bands Wipeout und Fuckhead erlangte Bruckmayr auch außerhalb der österreichischen Grenzen großes Ansehen. So vielfältig seine bisherigen Betätigungsfelder waren, so breit gefächert war und ist auch sein Musikverständnis. Es gibt kaum ein Genre, in dem sich der Tatoo-Liebhaber nicht schon einmal versucht hat. Und das meist mit Erfolg. Egal, ob in der elektronischen Musik, im Punk oder im Industrial, allem konnte er seinen unverkennbaren Stempel aufdrücken. Ein Konzert von Bruckmayr entwickelt sich immer zu einem wahren Erlebnis. Vorherzusehen, was nun wirklich auf der Bühne passieren könnte, ist in seinem Fall unmöglich, zu oft hat er das Publikum schon auf dem falschen Fuß erwischt. Gesangliche Unterstützung erhält Didi Bruckmayr an diesem Abend von seinem Fuckhead Kollegen Mussurunga alias Sigi Aigner.
Wer das Unvorhersehbare zu schätzen weiß und nebenbei auch noch für hervorragende Musik zu begeistern ist, sollte sich dieses Event im rhiz auf keinen Fall entgehen lassen. (mt)
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