Rock History Salzburg

Salzburger Musikgeschichte einmal ganz anders. Kein Mozart, dafür viel Beat, Rock und Pop. Denn wie in vielen anderen Städten hat sich auch in Salzburg nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem Einfluss us-amerikanischer Musik eine ganz neue Generation an Bands herausgebildet. Deren Geschichte und Geschichten hat nun der Autor Hannes Stiegler in einem bildreichen Band zusammengetragen.

Als Bassist der speziell Ende der 1960er Jahre erfolgreichen Salzburger Party-Band Les Marquis selbst aktiver Teil der damaligen Musikszene, beschreibt er die Entwicklung von Pop und Rock in Salzburg von den Anfängen in der Besatzungszeit (mit den nicht unwichtigen amerikanischen Jazz-Clubs) über die Beat-Euphorie und die Experimentierfreude der Sixties und Seventies bis hin zum Hardrock der 1980er Jahre.

Das Buch umfasst dabei mehr als 140 Bands, die chronologisch nach dem Jahr ihrer Gründung geordnet sind und anhand ihrer jeweiligen Bandbios auch Auskunft darüber geben wie sich Pop und Rock an der Salzach entwickelt hat. Das beginnt mit der Gründung der Flamingos 1954 und noch eher jazzlastigen Combos wie den Salzach River Stompers. Jedoch gab es Ende der Fifties/Anfang der Sixties auch schon jede Menge Bands, die Boogie, Rock und Beat in ihrem Programm hatten (Earlyn Brothers, Dark Shadows, Tornados, Diabolos, etc.).

Das Hauptaugenmerk wir dabei auf die Sixties gelegt, kam es hier doch nicht nur zu jeder Menge Umbrüche (die Bands der British Invasion haben auch in der Mozartstadt nachhaltig ihre Spuren hinterlassen),  sondern auch zu einem geradezu explosionsartigen Anstieg an Bandgründungen (u.a. Firebirds, Blue Beats, Marquis, Up To Date, etc.)

Taten sich diese noch vor allem als Cover- und Ball-Bands hervor, so entstanden in den 1970ern, beeinflusst von experimenteller Musik und Jazzrock vermehrt Bands, die eigene kompositorische Wege gingen (u. a. Annexus, Pentameter, Uncle Ernie, Paradoxon, Ginga Rale). Stellvertretend für die 1980er Jahre greift der Autor schließlich noch Bands wie U8, Jimi & The Zodiacs oder Scheiblingseder heraus. Diskografische Hinweise und praktische Glossare ergänzen das Werk.

Zudem gibt es Exkursionen zu “Ausnahmetalenten” wie T. C. Pfeiler, Gerhard Laber, Heli Punzenberger, Siegwulf Turek oder Michael Honzak sowie Beschreibungen ebenso legendären wie längst nicht mehr existierenden Auftrittsorten aus der damaligen Zeit.

Hannes Stiegler: We rocked Salzburg. Bands und Musiker von der Nachkriegszeit bis in die 1980er, 160 S., ca. 290 Abb., Colorama 2012

http://www.colorama.at/