
Propella haben sich für ihr neues Album bewusst Zeit gelassen. Babl Raketa (Gesang, Gitarre), Nadine Abado (Gesang, Bass) und Heike Mangold (Schlagzeug) haben spürbar lange und intensiv am perfekten Ausdruck ihrer Songs herumgebastelt, auch weil sie es unbedingt vermeiden wollten, in irgendeiner Form als lauer, gekünstelter und uninspirierter Abklatsch dessen durchzugehen, was gegenwärtig so unter dem Begriff Indiepop bzw. Indierock zusammengefasst ist. Man hört der Musik des Trios an, dass da schon etwas mehr dahinter steckt, ein tieferes Verständnis dafür, wie man Nummern auch nachhaltig spannend gestaltet.

Generell lässt sich der Sound von Propella irgendwo zwischen den Polen Rock und Pop festmachen, wobei der Dreier dann doch sehr viel mehr aus dem musikalische Dazwischenliegenden herausholt. Mal geht das Trio sehr aufgeweckt, dynamisch und fast schon tanzbar an die Sache heran, um dann im nächten Moment auch schon wieder in die eher ruhigeren, zurückhaltenden und melancholischen Gefilde abzutauchen. Babl Raketa, Nadine Abado und Heike Mangold liefern darüber hinaus auch noch den Beweis, dass catchy Ohrwurmmelodien und eine gewisse Tiefe keineswegs immer unvereinbare Gegensätze darstellen müssen, sondern sehr wohl auch gemeinsam funktionieren, wie es unter anderem die Nummern „Touch U“ und „Turn it on“ auf sehr schöne Weise zeigen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Propella mit „Turn it on“ ein Album gelungen ist, das wirklich richtig Spaß macht und weit mehr auf Lager hat, als vieles, das man sonst aus dieser musikalischen Ecke präsentiert bekommt. Absolut empfehlenswert. (mt)