
Die Auftritte in der Heimat sind für den aus Linz stammenden Musiker und Produzenten Marcus Füreder inzwischen in der Tat zu einer Seltenheit geworden. Wohl nur wenige andere österreichische Acts absolvieren so viele Konzerte im Ausland, wie es der unter dem Namen Parov Stelar agierende Elektroniker tut. So verschlägt es den Soundtüftler in den kommenden Wochen unter anderem zu bedeutenden Festivals nach Ungarn, Belgien, Deutschland, Portugal und in die Niederlande. Ein eindeutiger Beleg dafür, dass Parov Stelar inzwischen international ein überaus gefragter Musiker ist, was eigentlich, hört man sich einmal durch seine bisherigen Veröffentlichungen durch, auch kein Wunder ist.
Marcus Füreder besitzt die seltene Gabe, auch aus den kürzesten und unspektakulärsten Samplefetzen etwas Besonderes zu fabrizieren. Die Art und Weise mit der es dem Linzer gelingt, diese mit Elementen und Einflüssen unterschiedlichster Stilrichtungen in Verbindung zu setzen und zu einem sehr breit gefächerten und von einer fast unvergleichbaren Eleganz getragenen Ganzes zu formen, ist schon ganz große Kunst. Irgendwo zwischen Jazz, Bossa, House, Elektronik, Downbeat, Pop und Swing pendelnd entwirft der Musiker eine Klangsprache, die im Gesamten ungemein tanzbar, gleichzeitig aber auch sehr vielschichtig und variantenreich aus den Boxen schallt.
Als einer der Mitbegründer des Subgenres „Electroswing“ zeigt sich der Linzer auch mitverantwortlich dafür, dass der Charme der Musik der 1920er, 1930er und 1940er Jahre in moderner Form nach jahrelanger Abstinenz wieder Eingang in die internationalen Clubs gefunden hat. Veröffentlichungen wie die 2009 erschienene CD „Coco“ oder die seit Ende 2010 erhältliche EP „The Paris Swing Box“ bezeugen, dass Parov Stelar es vortrefflich versteht, klangliche Brücken von der Vergangenheit bis in die Gegenwart zu schlagen. Und das auf eine höchst niveau- und anspruchsvolle Weise. (mt)
Parov Stelar