
Ein weiter musikalischer Bogen
Bei Paradicso handelt es sich um eine Band, die zwar in Wien ansässig ist, deren Mitglieder aber aus allen Himmelsrichtungen stammen. Genau diesen Umstand hört man der Musik auch an. Es ist eine erfrischend bunte Mischung, die die fünfköpfige Combo ihrer Hörerschaft kredenzt. Quasi aus allen erdenklichen stilistischen Richtungen die Einflüsse beziehend, formen sich Carina Auzinger (Klarinette, Gesang), Christian Edbauer (Gitarre, Cajon, Gesang), Fabrice Desire (Gitarre, Mandoline, Ukulele, Gesang), Agnes Kilyenfalvi (Kontrabass) und Maria Pepelnik (Geige) einen Sound, der vor allem eines ist: abwechslungsreich.
In ihren Nummern klingt immer etwas anderes durch, mal ist es ein wenig Klezmer, dann wiederum etwas akustischer Folk, an anderer Stelle nähert sich der Fünfer auch einmal dem Jazz, Swing oder Bossa Nova an, um sich im nächsten Moment sogleich dem französischen Chanson zu widmen. Auch der Popmusik zeigt sich die Band keineswegs abgeneigt. Diese klangliche Vielfalt ist es letztlich auch, die der Musik von Paradicso ihren unverkennbaren Stempel aufdrückt.
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Von leitfüßig verspielt bis bittersüß melancholisch
Die Songs machen Spaß und lassen den Funken schnell überspringen. Sie bestechen mit schönen Melodien und ideenreichen wie auch sehr stimmungsvollen Arrangements, die manchmal richtig schön verspielt, mal zurückhaltend elegant und auch bittersüß melancholisch daherkommen. Wiewohl der musikalische Entwurf von Paradicso, wie schon erwähnt, sehr vielschichtig ist, wirkt er, und genau in diesem Punkt offenbart sich die besondere Fähigkeit dieser Band, in keinem Moment überladen. Die Combo versteht es, wie man es auch auf ihrem 2012er-Album „Diasporama“ sehr schön hören kann, die Songs mit Leben zu erfüllen und sie so richtig schön in Schwingung zu versetzen. Die besten Voraussetzungen für einen schönen Konzertabend also.
Michael Ternai
Paradicso live:
26.07. Summerstage, Wien
30.07. Café Carina, Wien
Foto Paradicso: Maria Noisternig