
„Transpirationen“ für Saxophonquartett lassen das kompositorische Trio aus Jazz, Alter und Neuer Musik am deutlichsten erkennen. Ein moll-artiges Motiv wird mal als Kanon geführt und unter Anwendung tradierter Satzregeln auskomponiert, während manchmal versteckte Soli, kleine swingende Akzente und einige Harmonien die jazzige Verruchtheit der Saxophonklänge offenbaren. Die Komposition entflieht jedoch rhythmischer oder melodischer Vorhersehbarkeit und geht dem Prinzip
Die ersten Schritte Novotnys in Richtung Elektronik zeigt „crossfades“ für Streichorchester und Live-Elektronik von 1989/90. Die Übergänge von manueller zu gesampelter Musik sind nicht mehr zu erkennen, womit Novotny ein kompositorischer „Crossfade“ gelungen ist. Auch in „Manöverboard“ geht die Aufnahme des Tonbandes mit den darum komponierten Stimmen der zwei Chöre weich ineinander über und ein fließendes Gemisch aus Sprache, Gesang und Verfremdungseffekten entsteht.
Bis zum Sound-Designer und Synthsesizer-Experten hat Josef Novotny die Experimentierfreude mit der Elektronik gebracht und auch die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern erwies sich als fruchtbar. Für das audiovisuelle Projekt „Die Novotnyorgel“ erhielt er zusammen mit Nana Schulz (Bildhauerin) den ersten Preis des Filmmusik-Wettbewerbs „TonBild“, welches 2011 von mica – music austria veranstaltet wurde.
Margarete Buch