Zum dreizehnten Mal wird im Rahmen des VIENNA SHORTS Festivals der ÖSTERREICHISCHE MUSIKVIDEOPREIS (MUVI) vergeben. Nominiert sind dieses Jahr NICOLA VON LEFFERN mit dem Musikvideo zu „Mesmerized“ von MONOLINK.
Die gebürtige Hamburgerin Nicola von Leffern lebt und arbeitet in Wien. Als Regisseurin und Produzentin war sie bereits an diversen Filmprojekten beteiligt – darunter State-of-the-Art-Kurzfilme, Werbespots, Dokumentarfilme sowie Musikvideos. Ihre Arbeiten brachten ihr bereits internationale Anerkennung ein; mehrere ihrer filmischen Projekte feierten Premiere bei renommierten Filmfestivals weltweit. Ein zentraler Fokus ihrer Arbeit liegt auf Female Empowerment. Im Mittelpunkt steht dabei eine träumerische Authentizität, mit der sie ihre Charaktere auf intime Weise beleuchtet. Diese Herangehensweise kommt auch im Musikvideo zu „Mesmerized“ zum Ausdruck.
Monolink ist ein deutscher Musiker und Produzent im Bereich elektronischer Tanzmusik. Er bewegt sich mühelos zwischen den Genres Ambient, Techno, Electronica und House. Charakteristisch für seine Musik sind zudem seine Singer-Songwriter-Qualitäten, die er immer wieder kreativ in seine Produktionen einfließen lässt. Durch diese Kombination erspielte sich der Berliner Musiker eine breite Fangemeinde und war bereits auf großen internationalen Festivals wie dem Burning Man oder dem Coachella Valley Music and Arts Festival vertreten. Das Zusammenspiel verschiedener Genres ist auch in „Mesmerized“ deutlich hörbar: Was als ruhige, melancholische Indie-Ballade beginnt, wandelt sich nach etwa einem Drittel in einen tranceartigen, elektronischen Dancesong und endet schließlich wieder als Ballade – nun jedoch angereichert mit elektronischen Klangelementen. Der dramaturgische Aufbau des Liedes spiegelt sich auch visuell eindrucksvoll im Musikvideo wider.
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Das Musikvideo zu „Mesmerized“ beginnt mit einem weiten Shot vom Meer aus, auf die Insel Teneriffa. Währenddessen beginnt ein Dialog, der in gelben Untertiteln eingeblendet wird. Ein Mann und eine Frau sprechen miteinander. Der Text und die Stimmfärbung lassen erkennen, dass sie am Ende eines Streitgesprächs angekommen sind. Die nächste Szene zeigt einen Drohnenshot eines alten Autos, das durch eine karge Landschaft auf einer einsamen Straße fährt. Darüber ist in roter Schrift der Songtitel und der Artist eingeblendet. Das Gespräch geht weiter. Es wirkt so als würde die Beziehung der zwei Menschen zu Ende gehen. In der nächsten Einstellung sind die beiden Gesprächspartner:innen zu sehen. Die Frau fährt das Auto, während der Mann am Beifahrer sitzt. Sie streicht ihm leicht über die Wange. In der nächsten Szene sind die beiden am Meer, welches von felsigen Steinen umgeben ist, während eines strahlend sonnigen Tages. Beide sind weiß gekleidet. Er liegt auf einem Stein, sie steht ein wenig weiter weg im Wasser und beobachtet ihn. In der folgenden Szene stehen beide, aber sie ist mehr zur Kamera gerichtet und hat ihre Arme schützend vor ihrem Bauch. Danach folgt ein Shot von beidem im Wasser liegend, in dem sie sich berühren und an den Armen halten. Diese Innigkeit wird in mehreren Einstellungen im Wasser gezeigt. In einer Sequenz ist ihr Bauch wieder ein zentraler Fokuspunkt. Ein Close-Up der beiden Gesicht, wie sie nebeneinander liegen wird gezeigt. Der Himmel hat zugezogen und das Licht deutet darauf hin, dass es Abend geworden ist, als die beiden vom Meer weggehen, in Richtung Auto. Dabei beobachten sie schwarze Asche-Fetzen, die langsam vom Himmel fallen und sowohl sie als auch ihr Auto bedecken.
Die beiden führen ihre Autofahrt fort. An diesem Punkt nimmt auch die Musik an Dynamik und Fahrt auf. Ein stummes Streitgespräch beginnt im Auto. Der Mann redet auf die Frau ein, während sie sich sowohl auf das Gespräch als auch aufs Autofahren konzentriert, da die Straße in dem Moment eine enge Kurve macht. Jedoch wird sie schlussendlich doch abgelenkt und das Auto fährt gerade über eine Kante hinaus in den Abgrund. Der Mann greift noch ins Lenkrad, aber es ist bereits zu spät. Jedoch stürzt das Auto nicht ab. Es fliegt, wie ein Flugzeug über die Landschaft hinweg. Der Himmel färbt sich noch dunkler als zuvor und in der nächsten Szene ist ein Vulkan zu sehen, der langsam beginnt auszubrechen. Das Paar stürzt scheinbar mit dem fliegenden Auto in den Vulkan. Mit der Zunahme der Musikgeschwindigkeit werden auch die Schnittbilder immer schneller. Es wechseln sich Einstellungen von den beiden Menschen und der Natur ab. Die Frau ist auch im Profil zu sehen, als sie schwanger ist. Und der Fötus eines Babys ist ebenfalls als kurze Sequenz zu sehen. Währenddessen ist das Paar manchmal alleine, manchmal eng umschlungen gemeinsam sichtbar. Bilder in rotem Licht und Bilder in blauem Licht getaucht, wechseln sich ab. Die schnelle Schnittsequenz endet wieder mit einem weiten Blick auf das Meer. Der Himmel hat wieder aufgeklart und das Paar liegt auf nassem Sand und umarmt sich. Das Ende des Videos zeigt noch einmal die Insel, aber diese Mal mit einem Regenbogen an der Seite, während darüber die Credits des Videos laufen.
In den etwas mehr als fünf Minuten schafft es Nicola von Leffern eine tiefe Verbundenheit zu den Charakteren der Geschichte aufzubauen. Ohne genau zu verraten, was zwischen den beiden vorgefallen ist, ist trotzdem der Konflikt und die gleichzeitige Verbundenheit der Beiden deutlich spürbar. Es ist eine eindrucksvolle Umsetzung der musikalischen Ebene von „Mesmerized“ und zeigt, dass in nur wenigen Minuten eine komplexe Geschichte mit wunderschönen Bildern erzählt werden kann.
Ylva Hintersteiner
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