Tulln an der Donau (OTS) – „musik aktuell – neue musik in nö“ ist eine Förderschiene des Landes NÖ für Neue Musik, die von der Musikfabrik NÖ durchgeführt wird. Präsentiert wird seit 25 Jahren frische, kreative, interessante Musik – unabhängig von Genre oder Sparte. Unter den artist-in-residents der letzten beiden Jahrzehnte sind Größen des heimischen Musiklebens versammelt wie u.a. HK Gruber, Otto M. Zykan, Irene Suchy, Viola Falb, Erwin Ortner oder zuletzt die Senkrechstarterin Julia Lacherstorfer.
Das Besondere an „musik aktuell“? Die Initiative fördert nicht die Musikschaffenden direkt, sondern unterstützt regionale Veranstalterinnen und Veranstalter, die sich trauen, Neue Musik auf die Bühne zu bringen. Damit können wir zeitgenössische Musik langfristig in den Regionen etablieren und für Künstlerinnen und Künstler neue Auftrittsmöglichkeiten abseits der städtischen Musikzentren schaffen
, sagt Geschäftsführer MMag. Gottfried Zawichowski, der das Konzept 1996 gemeinsam mit der Kulturabteilung des Landes NÖ entwickelt hat.
Und der Erfolg gibt ihm recht: Über 1500 Projekte konnten seit Bestehen in Kooperation mit regionalen Veranstalterinnen und Veranstalter durchgeführt werden. Die Besucheranzahl steigt seit 10 Jahren kontinuierlich an und erreichte in der Saison 2019 mit rund 21 800 Besucherinnen und Besucher in 113 geförderten Veranstaltungen in Niederösterreich ihre vorläufige Spitze.
Der Komponist, Pianist, Musikpädagoge und -wissenschaftler Dr. Harald Huber wurde ausgewählt, als artist-in-residence die kommende Saison 2022 zu kuratieren. Unter dem Schlagwort MENSCHENRECHTE / MUSIKRECHTE können Künstlerinnen und Künstler noch bis 1. Mai 2021 ihre Projektvorschläge einreichen. Die ausgewählten Projekte werden im Anschluss an rund 400 Veranstalterinnen und Veranstalter in NÖ versandt, die sich an diesem reichhaltigen Buffet von Konzert- und Workshopangeboten bedienen können. (Link zur Ausschreibung: https://www.musikfabrik.at/2017/ausschreibung2022.html)
Indem wir den Veranstalterinnen und Veranstalter bis zu 50% der Künstlergage aus unserem Fördertopf ersetzen, tragen wir auch wesentlich zu fair pay am Musikmarkt bei!
, erklärt Gottfried Zawichowski. Denn faire Gagen, von denen Musikschaffende wirklich leben können, sind am freien Markt schon vor Corona kaum die gängige Praxis gewesen.
Harald Huber, der an der Universität für Musik und darstellende Kunst maßgeblich am Aufbau des Instituts für Popularmusik (ipop) beteiligt war, und als langjähriger Präsident des Österreichischen Musikrats auch politisch sehr engagiert ist, hielt das Thema MENSCHENRECHTE / MUSIKRECHTE in Zeiten von Corona für besonders passend. Er verweist auf die Five Music Rights (fünf Musikrechte) des Internationalen Musikrats, die den Anstoß für das Thema der „musik aktuell“ Saison 2022 gegeben haben:
Die Freiheit sich auszudrücken wird weltweit nach wie vor immer wieder durch Zensurmaßnahmen bis hin zu Freiheitsentzug und Folter missachtet. Für das Recht auf Partizipation am Musikleben seitens aller Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen kämpfen wir tagtäglich. Genauso steht die faire Abgeltung für musikalisch-künstlerische Leistungen ständig zur Debatte – vom Live-Sektor bis zum Internet.
Weitere Informationen:
>> Aktuelles Saisonprogramm zum Jubiläumsjahr 2021
>> Ausschreibung „Menschenrechte / Musikrechte“ für die Saison 2022
>> Harald Huber – artist in residence 2022
>> International Music Council / Five Music Rights