In der musik+Saison 2025/26 steht die Begegnung und Verbindung verschiedener Jahrhunderte, Epochen, Musikstile, Kulturen und Künste im Mittelpunkt. Die Konzertabende in Innsbruck und Hall in Tirol entstehen in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Musikerinnen und Musikern und wurden vielfach gemeinsam mit jungen, wenig bekannten Künstlerinnen, Künstlern, Komponistinnen und Komponisten eigens für musik+ konzipiert.
Das junge Ensemble inn.wien widmet sich den runden Geburtstagen bedeutender Persönlichkeiten des 20. und 21. Jahrhunderts – Friedrich Cerha, Kurt Schwertsik und Terry Riley. Die ausgewählten Werke zeigen kulturelle Vielfalt, geprägt von südamerikanischen Rhythmen bis zu arabisch-persischen Maqamen. Mit einer faszinierenden Verbindung von Altem und Neuem führen Anna Stegmann (Blockflöten) und Jorge Jiménez (Violine, Fidel) erstmals in Hall in das Jahr 2026.
Ebenfalls erstmals in Hall zu Gast ist das Ensemble The Curious Bards, das gemeinsam mit einem Tanzmeister neue Facetten von Henry Purcell präsentiert. Ihr Programm zeigt, wie stark komponierte Musik bis heute von der traditionellen beeinflusst bleibt – und wie unmittelbar ihre Lebendigkeit wirkt.
Volksweisen und Liedtraditionen stehen auch im Mittelpunkt von Hirundo Maris um Arianna Savall und Petter Udland Johansen. Ihr Weihnachtsprogramm vereint Melodien aus verschiedenen Ländern, die neben Freude und Andacht auch Nachdenklichkeit und Trauer über Vergänglichkeit zum Ausdruck bringen.
Zu den musikalischen und literarischen Entdeckungen der Saison zählen Werke von Zelenka und seinem Zeitgenossen Caldara, interpretiert vom Collegium 1704 unter der Leitung von Václav Luks. In einem weiteren Projekt beleuchten Anne Marie Dragosits und Harald Windisch die Epoche der Libertinage mit ihren Intrigen und Machtspielen anhand des Briefromans Gefährliche Liebschaften. Einen besonderen Akzent setzt die österreichische Erstaufführung von Pierre Jodlowskis multimedialem Werk Insulæ, das sich mit dem Menschen, seinen Träumen, Allmachtsgedanken und dem Wunsch nach Unsterblichkeit auseinandersetzt.
Die Zusammenarbeit mit Festivals und Institutionen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Zwei Abende entstehen in Kooperation mit den Klangspuren Schwaz, dem Haus der Musik Innsbruck, dem Tiroler Landestheater und der Universität Innsbruck. Johannes Maria Staud stellt dabei Franz Schuberts Liederzyklus Die Schöne Müllerin (1823), den er für ein 19-köpfiges Ensemble neu instrumentiert hat, sieben eigenen Liedern gegenüber – interpretiert von Christoph Prégardien und dem Klangforum Wien.
Ein weiterer Programmschwerpunkt erinnert an die Zeit des Nationalsozialismus. Gemeinsam mit Mitgliedern des Ensembles des Tiroler Landestheaters und Timna Brauer wird das Leben von Leokadia Justman thematisiert – als eindringliches Zeugnis gegen das Vergessen.
Auch bekannte Namen und vertraute Werke prägen die Saison: Das Hagen Quartett begibt sich auf seine letzte Konzertreise mit Schlüsselwerken von Beethoven, Schubert und Webern. Christophe Coin schließt seinen Zyklus der Bach-Suiten für Violoncello solo ab.
Im Rahmen der Einstimmungen werden Hintergründe, Interpretationen und Kontexte einzelner Werke vertieft – als Einladung, Musik in all ihren Facetten neu zu erleben.
Nähere Informationen zum Programm finden Sie unter https://www.musikplus.at/