
Oftmals geschrieben, bestätigt Martin Lubenov auf seiner neuen Veröffentlichung einmal mehr seinen Ruf, einer der eigenwilligsten Akkordeonisten der Gegenwart zu sein. Aus einer bulgarischen Roma-Musiker-Familie stammend, hat der Weltenbummler nach seinen vielen Reisen seine musikalische Heimat im Balkan-Jazz gefunden. Wiewohl dieser Begriff in seinem Fall ein doch sehr dehnbarer ist. Martin Lubenov lässt in seiner Musik einfach viel mehr passieren. Gemeinsam mit seinen nicht minder virtuos agierenden Partners in Crime, dem Gitarristen Angel Demirev und dem Kontrabassisten Mihail „Misho“ Ivanov, schlüpft der seit 2000 in Wien lebende Akkordeonist und Komponist in die Rolle des Brückenbauers, der vor keiner einzigen musikalischen Grenze haltmacht.
Ein musikalisches Feuerwerk

Zwischen Jazz, allen Arten der Romamusik des Balkans, Musette und vielen anderen weltmusikalischen Spielformen unentwegt hin und her wechselnd, zelebriert das Trio die stilistische Vielfalt mit einer Selbstverständlichkeit, die schlicht und einfach die Kinnlade nach unten kippen lässt. Man hört in jedem Ton, mit welcher Begeisterung der Akkordeonist und seine kongenialen Partner am Werken sind, wie viel Spaß sie daran haben, sich gegenseitig zu Höchstleistungen anzutreiben. Was sie entstehen lassen, sind ein begeisternde musikalische Interaktionen, die immer wieder mit überraschenden Wendungen aufwarten.
Mit „Impressions“ liefern Martin Lubenov und seine JAZZTA-PRASTA-Mitstreiter ein Hörerlebnis der Extraklasse ab, eines, das im positiven Sinne den Schweiß auf die Stirn treibt. Ganz großes Weltmusik-Kino.
Michael Ternai
Martin Lubenov