
Markus Ohler (Alt- und Bariton Saxophon), HP Freudenthaler (Gitarre), Bernd Klug (Kontrabass) und Hubert Bründlmayr (Schlagzeug) verbeugen sich in ihren Stücken zwar vor den Traditionen des Jazz, verlieren sich erfreulicherweise aber nicht in diesen. Vielmehr unternimmt das junge Vierergespann den Versuch, diese in Bahnen hin zu einem modernen, offenen und stileübergreifenden Sound zu lenken. Was, hört man sich durch die Nummern ihres Anfang 2013 erschienenen neuen Album, auch in wirklich beeindruckender Form gelungen ist.
Die Musik von Maohl`s Gift, in ihrer Art von sehr vielschichtiger und erfrischend undogmatischer Natur, lebt vor allem von der kunstvollen und abwechslungsreichen Interaktion der vier Musiker untereinander. Wiewohl instrumental beschlagen und zu virtuosesten Taten befähigt, stellen sie den Willen, ihr Können in den Mittelpunkt zu rücken, allesamt bewusst hintan. Vielmehr begegnen sie sich gleichberechtigt und lassen sich gegenseitig auch den notwendigen Raum zur eigenen Entfaltung. Die Beteiligten wissen um die Verschiedenheit ihrer individuellen Klangsprachen und wissen die Umstand auch zu ihrem Vorteil zu nutzen. Auf diesem Wege erwachsen ihre Stücke zu in der Tat sehr abwechslungsreichen und variantenreichen Hörerlebnissen, in denen praktisch in jedem Moment etwas passiert.
Darüber hinaus ist es Markus Ohler, HP Freudenthaler, Bernd Klug und Hubert Bründlmayr auch ein Anliegen, mit ihrer Musik die Gefühle und Emotionen der Hörerschaft wecken. Man hört zwar, dass die Band schon auch mal vertrackt und experimentell zu Werke geht, spürt es aber nicht, man nimmt die Vielschichtigkeit ihrer Nummern schon wahr, wird von ihr aber nicht erschlagen. Und genau dieser Balanceakt zwischen Komplexität und Gefälligkeit macht auch den besonderen Reiz ihrer Musik aus. (mt)