Erster Programmschwerpunkt der am 23. Jänner in der Bludenzer Remise beginnenden Veranstaltungsreihe “Fremde Nähe 2009” ist eine musikalische Auseinandersetzung mit Österreichs südlichem Nachbarn Slowenien. Und wer sonst als die in Wien lebende Slowenin Maja Osojnik wäre mehr dazu berufen, das Eröffnungskonzert zu spielen. Gemeinsam mit ihrer Band lässt sie die traditionellen Volkslieder ihrer Heimat in einem neuen Licht erstrahlen.
Die in Slowenien geborene Sängerin, Komponistin und Flötistin Maja Osojnik zählt ohne Zweifel zu den meistbeschäftigten wie auch interessantesten Musikerinnen in der heimischen Musikszene. Beheimatet fühlt sich die Künstlerin vor allem in den Bereichen Jazz, Free Jazz, in der Elektronik sowie in der zeitgenössischen Musik. Zudem handelt es sich bei Maja Osojnik um einen richtigen Freigeist. Diese Einstellung spiegelt sich auch in ihrer Musik wieder. Das vorrangige Ziel der in inzwischen Wien lebenden Musikerin ist es, durch die Improvisation traditionell festgesetzte Genregrenzen zu durchbrechen und neue Möglichkeiten zur Erschaffung von Musik zu finden. Ein Festhalten an alten Standards ist nicht wirklich das Ding der gebürtigen Slowenin. Kompositionen dienen in den meisten Fällen nur als Ausgangspunkt. Fast genüsslich zerlegt Osojnik in ihre Einzelteile, um sie in neuer Form entstehen zu lassen. Dabei generiert die Künstlerin immer wieder neue akustische Klanglandschaften, die sich, entgegen allen Gesetzmäßigkeiten, nicht statisch verhalten, sondern in einem ständigen Prozess der Veränderung neue Ausformungen entwickeln.Und genau so verfährt Maja Osojnik auch in ihrem aktuellen Programm, in dem sie sich ganz dem traditionellen Volksliedgut ihrer Heimat Slowenien verschrieben hat. Gemeinsam mit ihrem mit Musikern der Wiener Jazzwerkstatt besetzten Ensemble überarbeitet die Künstlerin die Stücke, so dass diese in einer noch nicht dargebrachten Form zu hören sind. Was dabei entsteht, ist nur schwer vorhersagbar. Die Band bewegt sich in fast unnachahmlicher weise zwischen Jazz, freier Improvisation, Chanson und Volkmusik. Sogar eine Prise Rockmusik findet Eingang in die Neuinterpretation des traditionellen Liedguts. Das Programm vereint alle Elemente für die Maja Osojnik so sehr geschätzt wird. Musikliebhaber, die stets auf der Suche nach etwas wirklich Neuem sind, werden mit der Musik der Slowenin ihre wahre Freude haben.(mt)
Foto Maja Osojnik: Viktor Brazdil
