
Alp Bora ist in seinem Leben schon viel herumgekommen. In der europäisch geprägten Metropole Istanbul geboren, verbringt er die ersten Jahre seiner Kindheit in der türkischen Hauptstadt Ankara mitten in Anatolien, bevor er mit seiner Familie in Richtung Bagdad weiterzieht, wo er mit der orientalischen, einer wiederum gänzlich anderen Kultur konfrontiert wird. Schon immer in enger Liebe mit der Musik verbunden, lässt sich der junge Mann natürlich von den Klängen und verschiedenen Traditionen der jeweiligen Regionen mitreißen und beeinflussen. Er verinnerlicht diese und formt aus all dem vermeintlich Gegensätzlichen seine ganz eigene musikalische Sprache, die immer auch für andere Einflüsse offen bleibt.
Genauso wenig, wie die Zeiten in Ankara und Bagdad spurlos an Alp Bora vorbeigehen, tun dies natürlich auch die Jahre in Wien, wohin es ihn 1998 hinzieht, nicht. In der österreichischen Hauptstadt erneut mit einer gänzlich anderen und neuen Welt konfrontiert, ist es abermals die Musik, welche ihn vom ersten Moment an vollends vereinnahmt. Auf die Frage, warum es ihn ausgerechnet nach Wien verschlagen hat, antwortet er: „ Weil du nirgendwo sonst in Europa Orient und Okzident in so kultivierter Dichte finden und genießen kannst wie hier“. Er fühlt sich von Beginn an wohl und macht sich auch sogleich daran, die ersten musikalischen Schritte in seiner neuen Heimat zu tätigen. Schnell schließt Alp Bora Bekanntschaft mit MusikerInnen der Wiener Weltmusikszene und bringt seine ersten Projekte auf den Weg, von denen im Besonderen sein nach ihm benanntes Trio, mit dem er vor allem mit dem Album „Amber“ 2007 großes und auch internationales Aufsehen erregen kann, und die Formation Nim Sofyan, welche 2004 auch mit dem Austrian World Music Award ausgezeichnet wird, darauffolgend zu großer Bedeutung gelangen sollten.
Hinweis: Mit dem Abspielen des Videos laden sich sämtliche Cookies von YouTube.

Alp Boras Musik ist eine mit Tiefgang und hoher Authentizität, eine, die sich nicht im Erfüllen vermeintlicher Klischees verliert. Mit der Fähigkeit, sein eigenes Schaffen immer wieder auf die nächsthöhere Ebene zu heben, darf angenommen werden, dass man von diesem außergewöhnlichen Künstler auch in Zukunft noch einiges zu hören bekommen wird. (mt)
Die neue CD wird am 14. September 2012 im Porgy & Bess, 1010 Wien, Riemergasse 11, präsentiert. Beginn: 20:30