“Musik in Bewegung” lautete das Motto der vom 1. bis 3. Mai dieses Jahres im Rahmen von Linz09 stattfindenden Veranstaltung “Parade”. Im Mittelpunkt dieser dreitägigen Konzertreihe stand die für Umzüge, Paraden, Aufmärsche und Prozessionen komponierte Musik, welche in all ihren unterschiedlichen Ausformungen, von Ensembles und Orchestern aus aller Welt gespielt, an mehreren Orten in Linz gleichzeitigzu hören war. Die aus musikalischer Sicht überaus abwechslungsreichen Tage wurden natürlich auch dokumentiert und erscheinen nun auf DVD und CD (Extraplatte). Die Präsentation findet im Rahmen der vom 8. Bis 10. Dezember stattfindenden Rückschau im Linzer Hafen Linz statt.
Anfang Mai wurde der Linzer Stadtrand drei Tage lang regelrecht zum Klingen gebracht. An Orten, an denen sonst der Alltagslärm die akustische Landschaft in Beschlag nimmt, ertönte plötzlich Musik. Ein Kontrast, der offensichtlicher nicht sein konnte. “Parade”, eine Art musikalischer Wanderung durch die Vororte von Linz, sollte den Blick, oder besser gesagt, die Ohren für Klänge aus anderen Gegenden der Welt schärfen. Es ging bei der Parade um vielfältige Musik in Bewegung, um neue Hörerfahrungen verschiedener Klangwelten und einen Umgang mit fremden Klängen, der auch vertraute Klänge anders hören ließ.
Die Reaktionen des Publikums wie auch der MusikerInnen waren auf jeden Fall einfach überwältigend. Wie aus dem nichts schlossen sich tausende Menschen spontan den aus aller Welt stammenden Musikanten, Ensembles und Orchestern auf ihrem Weg durch die Gassen von Linz an, um den oft fremden Klängen zu lauschen und diese in unterschiedlichsten Umgebungen zu erfahren. Mit der Zeit begann auch die Trennung in Akteure und Publikum zu verschwimmen, bis die Leute am Ende Teil des Ganzen wurden.
Nun kehren die Veranstalter nach Linz zurück und zwar an jene Orte Schauplätze, die vor wenigen Monaten als Bühne zur Verfügung standen. Der gestrige Tag stand dabei ganz im Zeichen von Keith Goddard. Der Komponist, der maßgeblich an der Konzeption der “Parade” beteiligt war, verstarb vollkommen unterwartet am 9. Oktober. Ihm zu Ehren kam das von Goddard gemeinsam mit Klaus Hollinetz 1997 komponierte Werk “The Monolith” zur Aufführung. Heute liegt der Fokus auf einen live mix der Parade Recordings durch Klaus Hollinetz und Wolfgang Dorninger. Am 10. Dezember, dem Abschlusstag, schließlich gibt es die Video-Dokumentation in der Feuerwehrhalle am Pöstlingberg in voller Länge zu sehen. (mt)
