Festival für Neue Musik an der Anton Bruckner Privatuniversität von 29. November bis 06. Dezember 2018.
Mit zahlreichen Konzerten, Vorträgen und Performances von Studierenden, Absolvent/innen, Professor/innen und internationale Gästen widmet sich das Festival für Neue Musik dem Musikschaffen der Gegenwart. Zu Gast sind neben Markus Poschner und dem Bruckner Orchester Linz u.a. das Schlagquartett Köln, das sich Klangwelten auf ganz ungewöhnliche Weise neu erschließt und damit das Komponieren für Schlagzeug maßgeblich beeinflusst; der Wiener Musikproduzent und DJ Patrick Pulsinger, der die Techno DJ Szene der 90er Jahre geprägt hat und mit Studierenden ein Boilerroom Programm erarbeiten wird, sowie der britische Klangkünstler und Vokalartist Trevor Wishart, der zu den profiliertesten Künstlern und Theoretikern im Bereich der elektronischen Musik zählt.
NEUE KLÄNGE, NEUER KONTEXT
ANHÖRUNG II – MARKUS POSCHNER UND DAS BRUCKNER ORCHESTER LINZ
Im Rahmen der „Anhörung“ bringt Markus Poschner mit dem Bruckner Orchester Linz Musikvermittlung, Konzert- und Hörerlebnis zusammen und sorgt so für ein Orchesterkonzert der etwas anderen Art. Einer Art, die dem Publikum nicht nur gespitzte Ohren abverlangt, sondern es auch einlädt, Musik neu zu denken, Kompositionen mitzudenken und Vormeinungen umzudenken.
Gemeinsam mit dem Bruckner Orchester Linz bringt Poschner Werke von drei Kompositionsstudierenden auf die Bühne, und zwar nicht im Endstadium sondern in der ersten Probe. Dabei wird kommentiert, irritiert und natürlich auch musiziert. Eine spannende und amüsante Herausforderung nicht nur für den Dirigenten, sondern auch für die Orchestermusiker/innen, die Komponist/innen und für die Besucher/innen, die live bei der Erarbeitung der Werke mit dabei sind.
ANHÖRUNG II am 29. November, 19:30 Uhr, Großer Saal
SCHLAGQUARTETT KÖLN
Das Schlagquartett Köln verkörpert die Entwicklungen des Schlaginstrumentariums im 20. Jahrhundert. Diese immer wieder bahnbrechenden Fortschritte des Instruments gehen mit interpretatorischen Anforderungen einher, denen sich das Schlagquartett Köln nun schon seit 25 Jahren stellt. Oft in enger Kooperation mit den Komponistinnen und Komponisten erforscht es akribisch das Klangmaterial, generiert innovative Spieltechniken und experimentiert mit allen nur erdenklichen Klangerzeugern. Damit prägt das Schlagquartett das Komponieren für Schlagzeug bis heute mit und projiziert dessen ungeheures Potenzial in die Zukunft.
Die Formation konzentriert sich neben dem stark angewachsenen Repertoires an Schlagzeugmusik auf Uraufführungen. Dabei liegt der Fokus ganz bewusst auf der Förderung der jungen Generation. So bringen sie im Rahmen von Leicht über Linz mit viel Fingerspitzengefühl und überraschenden Klängen neben Werken von u.a. Carola Bauckholt, John Cage, Thierry de Mey, Nikolaus A. Huber und Matthias Kaul an zwei Abenden jeweils drei Uraufführungen von Studierenden auf die Bühne.
SCHLAGQUARTETT KÖLN 1 am MO 03.Dezember, 20:00 Uhr, Sonic Lab
SCHLAGQUARTETT KÖLN 2 am DI 04.Dezember, 18:00 Uhr, Kleiner Saal
UNTER LEICHT ÜBER LINZ
Die Klänge aus dem Kontext zu ziehen und sie an ungewöhnlichen Orten mit beeindruckenden Soundinstallationen wieder zusammen zu fügen gelingt Studierenden des Instituts für Jazz und Improvisierte Musik bei Unter Leicht über Linz. Ausgehend vom Duo schtum – Manu Mayr (Bass und electronics) und Robert Pockfuss (E-Gitarre) – etabliert ein Ensemble in der Tiefgarage des Hauses Klänge, die allmählich von weiteren Instrumentalensembles erweitert werden. Die akustischen Interventionen werden von visuellen Installationen begleitet. Damit betritt das Publikum eine Soundlandschaft, in der Besucher/innen neue Wege der Interaktion von Musik, Bild und Raum durchschreiten.
Leitung: Hannes Löschel und Robert Pockfuss
UNTER LEICHT ÜBER LINZ am DO 06.Dezember, 18:30 Uhr, Parkhaus
MUSIK UND SPRACHE: DER KLANG VON GESCHICHTEN
COMPOSER IN RESIDENCE TREVOR WISHART
Trevor Wishart ist als Composer in Residence zu Gast bei Leicht über Linz. Der britische Klangkünstler und Vokalartist zählt zu den profiliertesten Künstlern und Theoretikern im Bereich elektronischer Musik. Er präsentiert seine in den Jahren 2006-2011 entstandene Komposition Encounters in the Republic of Heaven, … all the colours of speech … das seinen Ausgangspunkt in Sprachaufnahmen aus dem Nordosten Englands nimmt.
So erzählt Wisharts acht-kanalige Komposition Geschichten. Geschichten des alltäglichen Lebens und Erlebens von Fischern, von Bauern, von Stadtbewohnern. Geschichten von Erwachsenen und von Kindern, deren Melodien, Rhythmen und Klanglichkeit gegenüber gestellt werden. Die Erzählungen werden in verschiedenen Schattierungen nordenglischer Dialekte dargebracht. Sie bilden Inseln, die aus Klang auftauchen und wieder in diesen verschwinden. Sie sind jene Musik, wie sie in der alltäglichen gesprochenen Sprache auftritt und deren Klänge Trevor Wishart brillant freizulegen sucht.
TREVOR WISHART: Encounters in the Republic of Heaven am MI 05.Dezember, 20:00 Uhr, Sonic Lab
Tags darauf, am DO 06.12. um 14:00 Uhr wird Trevor Wishart in seinem Vortrag „Vocal Transformations“ über die in „Encounters in the Republic of Heaven“ verwendeten und entwickelten Kompositionsmethoden sprechen. Koordination: Volkmar Klien
ZWISCHEN AKUSTIK UND ELEKTRIK
BOILERROOM MIT PATRICK PULSINGER
Mit Patrick Pulsinger wurde einer der aktuell renommiertesten Musikproduzenten und zugleich treibende Kraft hinter der österreichischen Techno-DJ Szene der 90er Jahre zum Festival eingeladen. Zwei Tage lang haben Studierende der Bruckneruniversität die Möglichkeit, in einem Workshop Spielmodelle im Umgang mit Elektronik zu verfolgen. Im Zentrum steht die Interaktion und Improvisation zwischen akustischen und elektronischen Instrumenten. Die erarbeiteten Improvisationsvorlagen und Konzepte werden beim Boilerroom am DI, 04.12. um 20:00 Uhr im Sonic Lab präsentiert.
WEITERE HIGHLIGHTS:
PORTRAIT ALEKSANDRA BAJDE
Self Portraits in Imagined Places
03.12. 18:00 Uhr, Kleiner Saal
INVISIBLE DRIVES #7
Das Projekt wurde bereits 2013 von Rose Breuss und Clemens Gadenstätter in Kooperation mit der Kunstuniversität Graz initiiert und fokussiert das künstlerische Potenzial für unterschiedliche Ansätze der Zusammenarbeit aus den Sparten von zeitgenössischer Musik und Tanz.
MI 05.12., 18:00 Uhr, Studiobühne
HORCHESTER
Uraufführung von Studierenden, gespielt vom Symphonieorchester der Bruckneruniversität unter der Leitung von Christoph Cech.
DO 06.12., 19:30, Großer Saal
Eintritt frei für alle Veranstaltungen!