LA BigBand feat. Irina Karamarkovic im Porgy

Richtig eng wird es auf der Bühne des Wiener Porgy & Bess am 19. Dezember. Zu Gast ist die LA BigBand, die dieses Mal in klassischer Big Band Besetzung unter der Leitung von Lois Aichberger am Start ist. Gesanglich unterstützt wird die Formation an diesem Abend von der außergewöhnlichen Vocalistin Irina Karamarkovic, mit der sie im vergangenen Jahr schon die CD “Sounds of Kosovo” aufgenommen hat.

Man darf sich vom Namen nicht in die Irre führen lassen. Die LA Big Band stammt natürlich nicht aus Los Angeles, sondern aus dem niederösterreichischen Mostviertel. Das LA steht nämlich für den Leiter des Ensembles, Lois Aichberger. Formiert hat sich die Bigband im Jahre 2004. Musikalisch vereint die Truppe, was bei so vielen MusikerInnen auch nicht wirklich verwunderlich ist, unterschiedlichste Spielformen des Jazz miteinander. So treffen traditionelle Standards auf moderne und avantgardistische Elemente des Jazz. Wie schon in jüngerer Vergangenheit wurden auch dieses Mal Andy Pranzl, Lorenz Raab und Josef Wagner für die kompositorische Arbeit beauftragt. Eine im musikalischen Konzept wichtige Rolle übernehmen Grooves in all ihren Facetten. So setzt sich etwa Josef Wagner mit klassischen Rhythmen auseinander, während Lorenz Raab mit seinem “minimal Music” den Gesamtsound nochmals erweitert. Für richtig funkige Bläsereinsätze und den druckvollen treibenden Groove zeigt sich Andy Pranzl verantwortlich.

 

Mit Irina Karamarkovic steht der LA BigBand eine der vielleicht interessantesten Stimmen des Landes zur Seite. Der aus dem Kosovo stammenden Sängerin ist eine musikalische Karriere praktisch schon in die Wiege gelegt worden. Mit dem Großvater als Komponisten und der Mutter als klassische Violinisten im Rücken, trat sie schon im zarten Alter von sechs Jahren als Sängerin im Fernsehen und auf Festivals auf. Bis heute prägen diese zwei Personen die Arbeiten der Künstlerin. Ein besonderes Anliegen der Sängerin, die sich nicht nur in der Welt der Musik, sondern auch in der Literatur blendend zurechtfindet, ist ihre Heimat Kosovo. Nachdem sie nach Österreich kam, studierte sie Jazzgesang an der Grazer Universität für Musik und darstellende Kunst und war anschließend ein die Sängerin des Sandy Lopicic Orchestras, wo sie die traditionellen Lieder ihrer Heimat auf moderne Art und Weise interpretierte.

 

Mit Irina Karamarkovic und der LA BigBand haben sich zwei musikalische Einheiten zusammengetan, für die es stilistische Grenzen nicht zu geben scheint. So präsentieren sie gemeinsam einen wilden Mix unterschiedlichster Klangwelten, der seinesgleichen sucht. Fast alles, was in den letzten Jahren musikalisch vom Balkan den Weg in die europäischen Metropolen gefunden hat, findet den Weg in die Kompositionen des Ensembles. So entsteht ein hochexplosives und vor allem sehr tanzbares Gemisch aus Klezmer, Balkan Klängen, World-Pop, World-Funk und Jazz. Dazu gesellt sich die ausdrucksstarke und sinnliche Stimme der Sängerin, die dem Ganzen das besondere Etwas verleiht.

Auf der Bühne entfaltet dieses Gemisch seine volle Energie. Eine, der sich das Publikum kaum entziehen kann. Man darf also durchaus auf die Live-Umsetzung gespannt sein. Es lohnt sich allemal.(mt)

 

Foto Irina Karamarkovic: Paulino Jimenez

 

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