Das traditionelle Kärntnerlied neu interpretiert, stimmungsvoll im Ton und mit dem Mut zum Brückenschlag hin auch zu Melodien anderer Länder – „Canti Carinthiae“, das neue Album der Gitarristin JULIA MALISCHNIG, ist eine aufregende musikalische Liebeserklärung der Künstlerin an die Musik ihrer Heimat.
Diese Musikerin ist immer für eine Überraschung gut. Wer das bisherige Schaffen von Julia Malischnig mitverfolgt hat, der weiß, dass sie musikalisch immer wieder spannende neue Wege geht. Stand auf ihrem letzten Album „Kiss of Life“ (2015) der Fokus noch stark auf der Verbindung von Jazz, Klassik und Weltmusik, wendet sich die vielseitige Gitarristin auf „Canti Carinthiae“ dem traditionellen Liedgut ihrer Heimat Kärnten zu.
Hinweis: Mit dem Abspielen des Videos laden sich sämtliche Cookies von YouTube.
Ausgehend von Günther Mittergradneggers Canti Carinthiae für Gitarre Solo und ausgewählten Gedichten von Christine Lavant und Otto Bünker begibt sich Julia Malischnig auf eine wunderbar stimmungsvolle Klangreise, die von der Vergangenheit in die Gegenwart führt und die Musik Kärntens mit jener anderer Länder in wunderbarer Weise verbinden lässt. Das Schöne dabei ist, dass sie dabei nie das Wesentliche aus den Augen verliert und sowohl in ihren Neuinterpretationen wie auch in den Eigenkompositionen der Ursprung immer hörbar bleibt.
Altes wird zu Neuem
Julia Malischnig lässt mit der Unterstützung der Gastmusiker*innen Edgar Unterkirchner (Saxofon), Ingrid Oberkanins (Percussion), Dieter Stemmer (Klavier), Alexander Lackner (Bass) und Guo Gan (Erhu), den alten Klang zu einem neuen werden, und das auf eine ausgesprochen feinfühlige Art. Die Lieder sind von einer sehr einnehmenden Atmosphäre und gehen in die Tiefe, sie vermitteln eine sanfte Vertrautheit, lassen aber auch Exotisches durchklingen, wodurch sich das Dargebrachte sich zu etwas unverkennbar Eigenem entwickelt.
Julia Malischnig unterstreicht auf ihrem neuen Album, dass sie es wirklich versteht, ihre vielen Ideen in etwas Besonderes zu übersetzen, in einen Sound, der das Bekannte neu erzählt und dabei in höchstem Maße berührt.
Michael Ternai