Er zählte ganz ohne jeden Zweifel zu den ganz Großen der heimischen Musikszene, zu jenen, die auch international hoch anerkannt waren und die Reputation eines echten Stars genießen durften. Joe Zawinul, der 2007 leider viel zu früh verstorbene Jazzpianist, wäre heuer 80 Jahre alt geworden. Anlässlich seines bevorstehenden Geburtstags versammeln sich am 2. Juni im Wiener Gasometer Weggefährten, Zeitgenossen und hoffnungsvolle Talente, um den österreichischen Altmeister des Jazz noch einmal hochleben zu lassen. Unter anderem auf der Bühne einfinden werden sich Zawinuls legendäre Combo The Syndicate, das Duo Puschnig/Asatrian, Eric Mouquet sowie die junge Truppe Federspiel. Ein Muss für jeden Liebhaber des Jazz.
Dem 1932 in Wien geborene Joe Zawinul ist etwas gelungen, was vielen nicht minder talentierten österreichischen Musikern für immer verwehrt geblieben ist. Eine aufsehenerregende und höchst erfolgreiche internationale Karriere, sowie der Aufstieg zu einer Legende mit Weltgeltung. Von dem vielfach ausgezeichneten Pianisten komponierte und mit eingespielte Stücke wie “Mercy, Mercy, Mercy” oder „Birdland“ zählen auch heute noch zu den großen Klassikern der Jazzgeschichte und werden von den nachfolgenden Generation immer noch als Referenz für eine erstklassige Nummer herangezogen. Die Liste der Namen seiner musikalischen Partner liest sich wie das „Who is Who“ des Jazzuniversums: Miles Davis, Julian Cannonball Adderley, Wayne Shorter und viele, viele mehr. Ebenfalls unvergessen geblieben sind seine Formationen The Syndicate und Weather Report, die bis heute als eine der innovativsten Fusion-Bands der Welt gilt. Was Joe Zawinul zeitlebens ausgezeichnet hat, war seine Fähigkeit, über jeden stilistischen Tellerrand hinauszublicken. Mit einer unvergleichlichen Offenheit und innovativen Kraft an die Dinge herangehend, entwickelte der Wiener seine ureigene, irgendwo zwischenJazz, Welt- und Tanzmusik angesiedelte Klangsprache, welche Anhänger der unterschiedlichsten Musikstile zu begeistern wusste.
Im Rahmen des Konzertabends im Wiener Gasometer soll einmal mehr dem Schaffen dieses außergewöhnlichen Musikers gehuldigt werden. Unter anderem vor dem Künstler verbeugen werden sich seine ehemaligen Weggefährten der Formation The Syndicate, die anlässlich seines 80. Geburtstags ein neues Album – nur mit Songs von Zawinul – aufgenommen haben. Ebenfalls ihre Aufwartung machen werden der weltberühmte französische Komponist, Soundzauberer und Elektroniker Eric Mouquet, dessen Auftritt eine Österreichpremiere bedeutet, sowie das famose Jazz/Weltmusikduo Wolfgang Puschnig und Karen Asatrian. Freuen darf man sich auch auf die junge Wiener Weltmusik-Combo Federspiel, die ganz in der Tradition des Altmeisters wandelnd ebenfalls versuchen, Brücken zwischen den verschiedenen Spielformen zu schlagen. (mt)
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