Am 26. und 29 April in der Alten Schmiede in Wien im musikalischen Blickpunkt steht mit Ingmar Gritzner ein hoffnungsvoller und in seinem Schaffen ungemein vielschichtiger Vertreter der jungen zeitgenössischen Szene. Der als Schlagzeuger am Landeskonservatorium Klagenfurt ausgebildete Komponist präsentiert an den beiden Abenden die Teile 3 und 4 seiner Porträtserie und bringt musikalische dabei musikalische Miniaturen von unter anderem Sitting Bull, Roger Federer, Werner Schlager, Bruce Lee und vielen mehr zur Aufführung. Begleitet wird Ingmar Gritzner vom Perkussionisten Igor Gross. Eine in der Tat spannende Angelegenheit.
Musikliebhaber der eher experimentellen Klänge, die immer ein offenes Ohr für wirklich eigenwillige künstlerische Ansätze haben, werden an diesen beiden Tagen in der Alten Schmiede mit Sicherheit auf ihre Kosten kommen. Der gebürtige Kärntner Ingmar Gritzner, der übrigens der letzte Schüler des österreichischen Komponisten und Autors Gerhard Lampersberg war und auch Privatunterricht in Komposition bei Nader Mashayekhi erhielt , verfolgt in seinem Schaffen seit je her ungewöhnliche Wege. Alleine diese Tatsache stellt in der Neuen Musik noch keine Seltenheit dar, die höchst unkonventionelle, experimentelle detailverliebte Art jedoch, mit welcher der 34-Jährige an die Sache herangeht, verblüfft immer wieder. „Musik machen kann man mit allem“, so ähnlich könnte wohl das übergeordnete Motto des Komponisten lauten, blickt man auf das „Instrumentarium“, welches in seinen Werken zum Einsatz kommt. So etwa Spieluhren, Dopplerflaschen, Schreibmaschinen und vieles mehr.
Ingmar Gritzner gehört zu jenen jungen Vertretern der Neuen Musik, die ihrem Eigenverständnis nach auch über den eigenen Tellerrand hinauszublicken, die sich in ihrem Schaffen historisch tradierten Musikdefinitionen und stilistischen Kategorisierungen stetig verweigern, die bestrebt danach sind, das klangliche Spektrum ihrer Arbeiten mit Mitteln der Avantgarde und Improvisation zu erweitern. Selber meint der 1977 geborene Ingmar Gritzner: „Meine Musik versucht das Unbewusste, beziehungsweise das teilweise verschüttete Unbewusste, wieder bewusst zu machen”.
Wie abseits jeglicher Konvention seine Arbeiten angesiedelt sein können, zeigt sich auch in der Alten Schmiede. Zur Aufführung gebracht werden an den beiden Konzertabenden musikalische Miniaturen von Sitting Bull, Roger Federer, Werner Schlager, Bruce Lee, Antonio Gaudi, Robin Hood, Harry Houdini und vielen mehr. Was man sich erwarten darf? Auf jeden Fall ein Klangerlebnis, welches man in dieser Form wohl nur selten zu hören bekommt. (mt)