HEART FORMED BRAIN – „expulsion“

HEART FORMED BRAIN – eine weitere talentierte Formation, die sich daranmacht, sich in der heimischen Popszene einen Namen zu machen. Ein Vorhaben, das durchaus gelingen kann, hört man sich durch das eben erschienene Debüt „expulsion“.

Das musikalische Feld, welches sich Heart Formed Brain absteckt, liegt zwischen den Polen Pop und Elektronik, wobei man dazu sagen muss, dass sich Astrid Meixner und Martin M. Meixner, die beiden Köpfe hinter dem Wiener Duo, einer mehr kunstvolleren Form dieser stilistischen Mischung verschrieben haben. In weiter Distanz zu dem, was heutzutage gängig unter dem Begriff „Pop“ läuft, versuchen die beiden ganz bewusst, ihre Musik mit einem Mehr an Tiefgang aufzuladen.

Detailverliebte Soundarbeit trifft auf unverkennbare Stimme

Worin liegt das Geheimnis von Heart Formed Brain? Zu erwähnen ist da zunächst die wirklich interessante und ungemein detailverliebte Arbeit des Songwriters und Produzenten Martin M. Meixner, die für poppige Verhältnisse ein ungewöhnlich weites klangliches Spektrum abdeckt und die perfekte musikalische Basis für die Stimme des Duos, Astrid Meixner, liefert. Weite und schwebende Synthie-Flächen vereinen sich mit feinen Melodien eines akustischen Instrumentariums (Gitarre, Klavier) und dezenten groovigen Beats zu einem vielschichtigen und sehr stimmungsvollen Gesamtsound, der vor allem eines in hohem Maße erzeugt: Atmosphäre.

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Der Part, den Songs ihre Seele und ihren unverkennbaren Charakter zu verleihen, kommt Astrid Meixner zu, die diese Aufgabe auch vortrefflich erfüllt. Die Sängerin versteht es, sowohl in die Rolle einer melancholischen Träumerin zu schlüpfen als auch eine verführerische und geheimnisvolle Pop-Diva zu mimen, ein gesanglicher Spagat, der wiederum für zusätzliche Abwechslung sorgt.

Ein richtig starkes Erstlingswerk

All diese Komponenten zusammengeführt ergeben, dass wirklich keine Nummer wie die andere klingt. Mal schreitet das Wiener Duo in Richtung Tanzbarkeit („Lovesick“), dann wieder zieht es sich in reduzierte und sanfte akustische Klangumgebungen zurück („Gravity“), um sich von dort aus in sphärisch trip-hopige Gefilde zu bewegen („Some day“). Auch lupenreine und gleichzeitig anspruchsvolle Popsongs scheinen für die beiden kein Problem zu sein, wie unter anderem die zwei sehr gelungenen Tracks „What if…“ und „No ordinary bond“ eindrucksvoll belegen.

Eines kann man mit Sicherheit sagen: Mit ihrem Debüt haben Astrid und Martin M. Meixner auf jeden Fall schon einmal ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Wenn es nur halbwegs gerecht zugeht, dann sollte Heart Formed Brain in Bälde doch mehreren Leuten ein Begriff sein.

Michael Ternai
Heart Formed Brain live
13.02. Szene, Wien
28.03. DasBach, Wien

Foto Heart Formed Brain © Daniel Willinger

http://www.heartformedbrain.com
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