
Am 7. März steht im Rahmen des diesjährigen Akkordeonfestivals ein musikalischer Dialog der ganz besonderen Art auf dem Programm. Pianist Hannes Löschel trifft gemeinsam mit seiner Stadtkapelle auf den Wiener Ausnahmeakkordeonisten Walther Soyka. Das Publikum erwartet eine musikalisch facettenreiche Darbietung, die von traditionellen bis hin zu modernen Interpretationen Wiener Liedkunst reicht.
Hannes Löschel zählt ohne Zweifel zu den im Moment wohl meistbeschäftigten Musikern des Landes. Das musikalische Klangspektrum, welches der Pianist abzudecken vermag, ist enorm breit gefächert und spiegelt eine ungemein stilistische Vielfalt wider. So bewegt sich der Pianist ständig im Spannungsfeld zwischen improvisierter und komponierter, zwischen akustischer und elektronischer, zwischen mittelalterlicher und zeitgenössischer sowie zwischen Wiener und internationaler Musik. Zunächst war der Hannes Löschel als Interpret zeitgenössischer Musik in zahlreichen Ensembles tätig, bevor er sich mit seiner Arbeit schließlich immer mehr dem Bereich der Improvisation zuwandte.
Wie Löschel hat sich auch der 1965 in Wien geborene Walther Soyka längst als fixer und nicht mehr wegzudenkender Bestandteil in der heutigen Wienerliedszene etabliert und gilt als einer der Erneuerer dieser. Seit über zwanzig Jahren bespielt er heimische und internationale Bühnen mit seiner chromatischen Wiener Knopfharmonika. Bekannt geworden ist der Akkordeonist durch seine unzähligen Konzerte mit den Extremschrammeln, aber auch mit Gastspielen bei diversen befreundeten Ensembles. 2003 wagte der Musiker schließlich den Schritt in die künstlerische Unabhängigkeit. Eine Entscheidung, die er nicht bereuen sollte. Sein erstes Solo-Programm “Das Wiener Alphabet” spiegelte die Vorliebe des Musikers für die Klänge des Wienerlieds. Walther Soyka gelingt es mit seinen modernen Interpretationen verschollen geglaubter Musiktraditionen immer wieder, das Publikum zu überraschen.
Man darf gespannt sein, wie und in welcher Form es den beiden Ausnahmemusikern gelingt, ihre höchst unterschiedlichen Zugänge zur traditionellen Wiener Musik zu vereinen. (mt)
Foto Hannes Löschel: J. Novohradsky
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