
Die 23 auf den Tonträgern vertretenen KomponistInnen, geboren zwischen 1975 und 1984, sind bereits in einer postmodern polyästhetischen Welt aufgewachsen – und dies manifestiert sich auch in ihren Werken. Während nach dem Zweiten Weltkrieg wahrhafte Grabenkämpfe zwischen traditionellen und avantgardistischen Strömungen stattfanden und sich Komponisten teilweise dogmatisch einzelnen Schulen anschlossen, ist in den Werken der jungen Generation davon nichts auszumachen – ganz im Gegenteil. Ohne Berührungsängste kombinieren die KomponistInnen genau jene Stile, die sich in früheren Zeiten feindlich gegenüber standen. Denn während tonales Komponieren in manchen Kreisen noch vor wenigen Jahrzehnten als absolutes Tabu galt, zeigt die junge Generation keine Scheu davor, serielle Kompositionsmethoden mit tonalen in Verbindung zu setzen oder Mikrotonalität mit elektronischer Tanzmusik zu kombinieren. Im Einbeziehen unterschiedlichster Stile zeigt sich nicht nur umfassendes handwerkliches Geschick, sondern je nach Herangehensweise eine ernste, ironische oder auch humorvolle Auseinandersetzung mit den musikalischen oder auch soziologischen Konnotationen der unterschiedlichen Genres. Scheinbar mühelos gelingt es den Jungen aber gleichzeitig auch, ihre eigenen Klangsprachen zu finden.
Die überwiegende Mehrheit der vertretenen KünstlerInnen verfolgt neben der kompositorischen Tätigkeit auch eine Karriere als InterpretIn. Einerseits ist dies eine naheliegende und befruchtende Verbindung, die vielfach auch in der Musik spürbar ist. Andererseits zeigt sich darin auch die Not, der sich nicht nur junge KomponistInnen ausgesetzt sehen. Denn obwohl die vorgestellten VertreterInnen ihrer Zunft zumeist bereits mehrfache TrägerInnen von Auszeichnungen und Preisen sind und ihre Werke bei national wie international renommierten Festivals aufgeführt werden, so ist es trotz der dadurch gezeigten Anerkennung kaum möglich, vom Komponieren zu leben. Dass sich jedoch zumindest die Emanzipation bezahlt gemacht hat, zeigt sich am Geschlechterverhältnis. Denn ein Drittel der Werke stammt von Frauen – ein Trend, der sich hoffentlich auch bald bei den aufgeführten Werken zeigen wird.
Vertretene KomponistInnen: Johannes Berauer, Christoph Breidler, Bernd Richard Deutsch, Hannes Dufek, Marios Joannou Elia, Sonja Huber, Peter Jakober, Manuela Kerer, Matthias Kranebitter, Veronika Mayer, Lukas Neudinger, Julia Purgina, Eva Reiter, Gerald Resch, Manuel de Roo, Veronika Simor, Tomasz Skweres, Judith Unterpertinger, Judit Varga, Simon Vosecek, Michael Wahlmüller, Ernst Wally, Thomas Wally.
Text: Doris Weberberger
Alle Informationen, Porträts und Soundfiles gibt es hier
Die KomponistInnen wurden ausgewählt von
mica – music austria
IGNM
IG – KomponistInnen Salzburg
INÖK
KIBU
ÖKB
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Betreff: Austrian Young Composers
mica – music austria dankt folgenden Fördergebern und Organisationen
Kulturabteilung der Stadt Wien (MA7)
IGNM – Internationale Gesellschaft für Neue Musik
Österreichischer Komponistenbund (ÖKB)
KIBu – Komponisten und Interpreten im Burgenland
INÖK – Interessengemeinschaft Niederösterreichische KomponistInnen







