Auf eine Reise durch unterschiedliche, klangliche Räume lädt GERALD KUROWSKI mit seinem Album „Dissolve“ (Freaksound // VÖ: 10.01.2025) ein. Das Album ist inspiriert von großen Tanzflächen aus diversen Clubs und kleinen, privaten Klavierzimmern. Dabei zeigt sich auch die musikalische Vielfalt in der sich Kurowski als Künstler bewegt.
Der oberösterreichische Musiker Gerald Kurowski ist vor allem in der elektronischen Musik beheimatet. Er hat aber auch als Komponist Musik für Tanzperformances und Soundtracks für Bühnenstücke geschaffen. Außerdem organisierte er in Linz mehrere eigene Clubveranstaltungen mit DJs und Live-Bands mit. Diese unterschiedlichen Herangehensweisen und Expertisen fließen in sein Debütalbum „Dissolve“ mit ein. Er baut eine Brücke zwischen elektronischen Dacefloor-Nummern und ruhigen Klavierklängen. Dabei geht es auch auf eine Reise durch verschiedene Gefühlswelten. Das Album stellt eine Art Rückblick auf das eigene Leben dar. Es beinhaltet die Sehnsucht nach bereits vergangenen Momenten und das Festhalten an schönen Erinnerungen – und das spiegelt sich auch klanglich wieder. Manche Lieder sind leicht und unbeschwert, andere sind schwer und massiv. Dabei schwingt auch oft auch ein Touch von einer längst vergangenen Zeit mit. Und trotzdem schafft es der Musiker eine Aktualität in das Album zu bringen, die nur aus dem Jahr 2025 stammen kann. Ziel des Albums ist es, dass sich die Hörer:innen in der Musik verlieren und sich metaphorisch in der Musik auflösen – daher auch der Titel „Dissolve“. Gleichzeitig bietet es auch die Möglichkeit sich in der Musik wiederzufinden und selbst über das eigene Leben zu reflektieren.
Die eingesetzten Klangelemente sind unterschiedlich aufgebaut und haben verschiedene Strukturen. Manche sind groß und flächig, andere spitz und punktgenau eingesetzt. Der klangliche Raum ist weit definiert und so ergibt sich auch viel Spielraum für den Musiker. Er setzt manche Soundeffekte ein, die sehr kompakt und nahe sind, andere schiebt er weit nach hinten und lässt sie nur bruchstückhaft durchscheinen. Häufig verschwimmen auch die Grenzen zwischen dem einen und anderen Element, bis ein ganz neues entsteht. Gerald Kurowski arbeitet viel mit Wiederholungen und Loops. Dabei kommt es aber auch immer wieder vor, dass die Songs eine andere Richtung einschlagen, als am Anfang erwartet wird. Jedes Lied erzählt eine eigene Geschichte und trotzdem ist ein roter Faden im Album zu erkennen. Die eingesetzten Rhythmen sind immer greifbar und verständlich. Somit gelingt auch ein gewisser Halt beim Hören und es wird eine Spannung aufrecht erhalten, die immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
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Gerald Kurowski setzt die Stimme als Klangelement eher sparsam ein, bei drei Liedern kommt sie aber besonders deutlich vor, weil diese in Kollaboration entstanden sind. Auf „Deep Breath“ ist Anita Lockinger zu hören. Karin Kurowski ist auf „Krone“ und „I Wüs Nimma Hearn“ vertreten. Interessanterweise sind diese beiden Lieder auch die einzigen mit deutschen Titeln, der Rest hat englischsprachige Namen. Neben der Stimme und der Vielzahl von elektronischen Instrumenten, werden auch immer wieder akustische Instrumente eingesetzt. Besonders prominent ist das Klavier, welches immer wieder eine Rolle spielt.
Mit „Dissolve“ schafft Gerald Kurowski ein Album, dass zwischen verschiedenen musikalischen Räumen balanciert. Dabei funktioniert es sowohl im Club, als auch daheim auf den eigenen Kopfhören. Das Album lädt dazu ein, sich in die Musik fallen zu lassen und dabei den eignen Gedanken und Gefühlen Platz zu machen.
Ylva Hintersteiner
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Links
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