„Es geht darum, das perfekte Wort zu finden.“ – Steiner & Madlaina im mica-Interview

Mit „Nah Dran“ (Glitterhouse Records; VÖ: 7.11.) feiern Steiner & Madlaina nicht nur ihr viertes Studioalbum, sondern zugleich auch ihr zehnjähriges Bestehen als Duo. Seit 2012 gehen Nora Steiner und Madlaina Pollina gemeinsam ihren eigenwilligen Weg zwischen Indie, Pop und Chanson – klug, pointiert und mit einem unverkennbaren Sinn für Zwischentöne. Auf „Nah Dran“ bündeln sie alles, was ihre bisherigen Alben angedeutet haben, und führen es zu einem neuen Höhepunkt: präzise Beobachtungen, subtile Ironie und sprachliche Finesse treffen auf einen mit Bläsern, Kinderchor und Klavier erweiterten Sound. Ein Album, das Nähe sucht – zu sich selbst, zur Welt und zu jenen, die zuhören. Im Gespräch mit Michael Ternai erzählen Nora Steiner und Madlaina Pollina von ihrer Rückkehr zu ihrer künstlerischen Essenz, darüber, wie viel Persönliches in ihren Liedern steckt, und von ihrem Anspruch, mit ihrer Musik zugleich zu unterhalten und zum Nachdenken anzuregen.

Euer neues Album „Nah Dran“ erscheint ja quasi pünktlich zu eurem zehnjährigen Jubiläum – wirkt es für euch selbst auch wie eine Art musikalische Zusammenfassung dieser zehn Jahre? Man spürt, dass ihr euch weiterentwickelt habt: Der Sound klingt wärmer, die Songs vielfältiger, alles wirkt feiner und mutiger. War das ein bewusster Schritt oder eher ein natürlicher Prozess eurer musikalischen Entwicklung?

Nora Steiner: Erstmal vielen Dank – das ist wunderschön zusammengefasst. Man wünscht sich ja immer, dass solche Dinge auch von anderen wahrgenommen werden. Und ich glaube tatsächlich, dass dieses Album so etwas wie eine Zusammenfassung ist, auch wenn das zu Beginn gar nicht unsere bewusste Absicht war. Als wir angefangen haben, neue Songs zu schreiben, war die Ausgangssituation die, dass wir bereits drei Alben veröffentlicht hatten. Das erste war noch sehr naiv, nicht wirklich einem bestimmten Stil zuzuordnen und stellenweise ein bisschen schlageresque. Auf dem zweiten Album haben wir uns dann stärker in Richtung Indie-Band bewegt, und das dritte war schließlich eine reine Liveband-Produktion.

Da haben wir gemerkt: Okay, das haben wir jetzt drei Alben lang gemacht – also Zeit für etwas Neues. Wir haben ja ursprünglich als Duo begonnen und uns beim Schreiben der neuen Songs gefragt: Was ist eigentlich die Essenz von Steiner & Madlaina? Was macht uns aus? Und dabei sind wir lustigerweise wieder zu unseren Anfängen zurückgekehrt. Wir haben erkannt, dass unsere große Stärke im Songwriting liegt – darin, einen gut funktionierenden Song zu schreiben. Das war letztlich der Ausgangspunkt: wieder weniger in Richtung aufwendiger Indie-Pop-Produktionen zu denken und stärker zum Kern zurückzufinden.

Madlaina Pollina: Wir wollten weniger in Produktion, dafür aber mehr in Songs denken. Das war uns ganz wichtig. Und deshalb ist es, wie du meintest, zum einen wieder komplett back to the roots, und zum anderen liegen da ja diese zehn Jahre dazwischen, in denen wir – was Arrangement und Musik betrifft, aber auch über verschiedenste Instrumente und Genres – wahnsinnig viel gelernt haben. Ich finde, das neue Album spielt schön mit Genres – da, wo wir früher vielleicht manchmal ein bisschen unterwegs verloren gegangen sind.

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Das meinte ich auch mit mutig: dass ihr viel zulasst und den Songs genau das Genre und genau den Sound gebt, den sie brauchen.

Madlaina Pollina: Das haben wir uns auch vorgenommen.

Nora Steiner: Ich finde es zum Beispiel sehr interessant, dass wir gerade bei so Sachen wie dem Schlagzeug dieses Mal ganz anders gedacht haben. Wir haben uns nicht gesagt: „Okay, jeder Song braucht ein Schlagzeug“, sondern: Es kommt nur dort eines hin, wo wir das Gefühl hatten, dass es wirklich sein muss. Bei manchen Songs gibt es einfach nur Percussion – oder eben auch gar nichts. Ich finde es toll, dass wir nicht aus Prinzip Instrumente hinzugefügt haben, sondern uns wirklich Gedanken darüber gemacht haben, was am besten passt.

Ein gutes Beispiel dafür ist der Song „Ich hab alles und die Liebe satt“. Bevor wir ins Studio gegangen sind, haben wir alle Songs zu zweit vorproduziert – auch diesen. Und der hat diesen Bläser-Teil, den wir ursprünglich auf dem Synthesizer und mit Klavier-Layern arrangiert hatten. Im Studio haben wir diesen Teil dann mit echten Blasinstrumenten einspielen lassen.

Madlaina Pollina: Das Interessante an dem Song ist auch, dass darin nur ein einziger Bassdrum-Schlag vorkommt. Es gibt wirklich nur einen – und der erklingt nicht am Ende, sondern mitten im Song. Der ist nur drin, weil wir in dem Moment alle gespürt haben: Hier muss es einmal Boom machen. So etwas haben wir uns dieses Mal viel öfter getraut – einfach mal versuchen, die Regeln zu ignorieren und zu hören, was es wirklich braucht, was die Musik eigentlich will. Das macht mega Spaß, wenn man so arbeiten kann.

Nora Steiner: Und es war so schön, als wir uns gemeinsam mit unserem Produzenten Tillmann Ostendarp das Lied angehört und gemerkt haben: Das Lied funktioniert einfach – wir müssen es nicht neu denken. Ich glaube, dieser Song zeigt unsere Entwicklung sehr gut.

Das Album ist auf jeden Fall sehr abwechslungsreich. Der Sound ist warm und lebt von diesem ganz eigenen Charakter und Charme, den ihr habt. Die Songs klingen in keinem Moment überproduziert, sondern vermitteln etwas Organisches und Authentisches …

Nora Steiner:  Zum Organischen kann ich locker etwas sagen. Was das angeht, sind wir ein bisschen retro – wir wollen einfach echte Instrumente und echte Menschen, die diese Instrumente spielen. Sodass auch mal etwas dem Zufall überlassen bleibt. Du kannst keinen Fehler programmieren, du kannst keine Zufälle programmieren – das ist alles berechnet. Menschen können das nicht. Sie müssen atmen, ihre Finger an ihren Instrumenten bewegen – das hört man. Das war uns seit Tag eins wichtig. Und ich glaube, dass diese Art, an den Songs zu arbeiten, diesmal viel Raum bekommen hat. Auch, weil wir uns dieses Mal ganz bewusst viel Zeit gelassen haben. Wir haben zuerst die Songs geschrieben, dann vorproduziert, sie ausprobiert und schließlich mit Till angefangen, sie aufzunehmen – alles Schritt für Schritt. Und ich glaube, gerade weil wir uns diese Zeit genommen haben, steckt ganz viel von diesem menschlichen Faktor darin. Und das hört man.

Bild des Duos Steiner&Madlaina
Steiner&Madlaina © June Fischer

Madlaina Pollina: Was man, glaube ich, auch hört, ist, wie unglaublich viel Spaß wir beim Machen dieses Albums hatten. Es war irgendwie ganz anders – auch, weil Till uns immer wieder angespornt hat, noch besser auf unseren Instrumenten zu performen. Wenn wir etwas nicht gleich hinbekommen haben, meinte er: „Wir kochen jetzt Mittagessen, und währenddessen gehst du ins Zimmer und übst das einfach – dann klappt das schon.“ Und das vermittelte er mit einer ansteckenden Begeisterung. Till ist überhaupt ein ganz verrückter Typ – eine Naturgewalt: sehr laut, eine Riesenerscheinung, aber unglaublich fröhlich. Wir waren teilweise 13 Stunden zu dritt im Studio, und am Abend sind wir alle mit einem Strahlen rausgelaufen und haben uns schon auf den nächsten Tag gefreut. Ich habe noch nie erlebt, dass nach 13, 14 Stunden Arbeit alle noch richtig Lust hatten, weiterzumachen.

Nora Steiner: Es war wirklich so, als würden Kinder spielen – und Musik heißt ja auch Spielen. Es war wie auf einem Spielplatz: Das machen wir noch, das machen wir noch – und auf die Töpfe wollen wir auch noch schlagen!

Weil ihr jetzt den Spaßfaktor hervorgehoben habt: Dieser Spaß, finde ich, vermittelt sich auch über diese gewisse Leichtigkeit, gute Laune und den positiven Vibe, den die Lieder transportieren. Gleichzeitig tun sie das aber auf eine tiefgehende Art und Weise. Eure Musik funktioniert auf zwei Ebenen: Man kann schön dazu tanzen und schunkeln, aber auch intensiv in sie eintauchen. Eine große Rolle spielen dabei auch eure Texte. Wie intensiv habt ihr an diesen gefeilt?

Nora Steiner: Das ist bei uns seit Anbeginn ein ganz großes Thema. Das hat uns schon vom ersten Tag an verbunden. Wir hatten die gleichen Vorbilder. Madlaina und mich berühren vor allem die Texte in den Songs. Wenn ein Text unglaublich gut ist, bin ich einfach baff. Es war immer schon ein Ansporn, einen richtig guten Text zu schreiben – das ist für mich fast so, als würde ich ein Kreuzworträtsel lösen. Es geht darum, das perfekte Wort zu finden. Und bei diesem Album haben wir nicht aufgegeben. Ich habe immer mein Buch dabei, in dem ich die Texte niederschreibe. Manchmal finden sich darin zu einem Song gleich vier verschiedene Textversionen – und an denen arbeite ich. Es kommt nicht selten vor, dass ich mit einer Änderung in einem Satz oder einer Textzeile nicht ganz zufrieden bin, Madlaina aber meint, dass ihr das sehr gut gefällt …

Madlaina Pollina: … ich glaube, darin sind wir auch besser geworden. Ich bin besser darin, bei Noras Texten die gelungenen und weniger gelungenen Stellen zu bemerken – und umgekehrt ist es genauso. Bei den eigenen Texten ist man ein bisschen gefangen. Mittlerweile haben wir uns aber das Gehör und das Wissen angeeignet, um für den Inhalt auch den passenden Groove oder die passende Stimmung zu finden. Da sind wir uns selbst gegenüber mittlerweile sehr streng geworden – aber auch besser im Erkennen und Kommunizieren.

Nora Steiner: Und auch im gemeinsamen Überlegen. Wir haben uns sehr viele Gedanken gemacht. Neu bei diesem Album war auch, dass wir die meisten Vocals nicht im Studio mit Till aufgenommen haben, sondern alleine – nur zu zweit, Madlaina und ich. Wir haben gemerkt, dass wir uns miteinander so wohl fühlen und dadurch lustigerweise schneller sind, weil wir wissen: Ich kann hier 13 Stunden an einem Lied arbeiten, und Madlaina wird nie gestresst sein.

Madlaina Pollina: Auch wenn es die anderen vielleicht auch nicht machen – man hat ja oft Angst und traut sich nicht so richtig. Aber zu zweit probieren wir Dinge aus. Wir haben uns auch gegenseitig unsere Vocals editiert …

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Nora Steiner: Bei einem Song waren wir gerade dabei, deine Gesangsstimme aufzunehmen, und haben in letzter Sekunde doch noch gesagt: Nein, der Text ist noch nicht richtig – wir ändern das nochmal.

Wir sind wirklich bei jedem Schritt noch einmal über die Aufnahmen gegangen und haben uns gefragt: Stimmt auch jedes Wort? Wollen wir wirklich, dass das jetzt die Endversion ist?

Das klingt ein wenig nach einer perfektionistischen Veranlagung.

Madlaina Pollina: Ein bisschen (lacht). Aber was sicher auch dazu geführt hat, ist, dass wir beide immer schon den Anspruch hatten, einerseits zu unterhalten und andererseits auch ein bisschen etwas zum Nachdenken mitzugeben. Ich liebe es, Poesie zu lesen und darüber nachzudenken, was mich glücklich macht. Aber wir wollen eben auch unterhalten – und ich glaube, damit das beides funktioniert, muss man einfach richtig streng mit sich sein. Sonst klappt es nicht. Und manchmal gibt man aus Bequemlichkeit auf – wir haben diesmal wirklich versucht, das nicht zu tun. Es ist manchmal schwer, sich nicht dem Gefühl hinzugeben: Ach, der Song ist jetzt fertig, auch wenn vielleicht ein, zwei Sätze noch nicht ganz stimmig sind.

Nora Steiner: Das Schöne ist, dass wir eigentlich immer schon wissen, ob etwas wirklich stimmt – oder vielleicht nur fast. Und wenn es nur ein „vielleicht“ ist, dann denken wir nochmal darüber nach. Früher haben wir in solchen Situationen oft gesagt: Ach komm, dieser eine Satz macht jetzt eh nicht so viel aus.

Madlaina Pollina: Ich glaube, diesmal sind auch ein paar solche Sätze drin – man muss sich halt darin schulen, sie herauszuspüren. Meistens höre ich solche Dinge erst Jahre später und denke mir dann: Na gut, da hast du es dir aber leicht gemacht.

Der Titel dieses Albums ist „Nah dran“. Inwieweit seid ihr da „nah dran“? Wie viel Persönliches steckt in den Liedern? Wie tiefe Einblicke gewährt ihr in eure Gedanken- und Gefühlswelt?

Madlaina Pollina: Es ist mit Abstand das persönlichste Album.

Nora Steiner: Aber ich habe ehrlich gesagt keine wirkliche Ahnung, warum. Vielleicht liegt es an der Idee hinter dem Album. Wir kehren zu dem zurück, was uns ausmacht – zur Essenz. Wir versuchen, das Beste herauszuholen, und dafür muss man eben persönlich sein. Ich habe einige Liebeslieder auf diesem Album. Und vielleicht ist der Punkt einfach, dass ich bei den vorherigen Alben nicht so viele Verwirrtheiten in Sachen Liebe hatte. Dann wird ein Album automatisch persönlicher.

Madlaina Pollina: Wie gesagt, ich finde das Album sehr persönlich und sehr intim – auf jeder Ebene.

Aber es sind nicht nur Liebeslieder zu hören. Ihr reflektiert auch euer Leben im Hier und Jetzt. Ich finde, das Album ist ein sehr schöner Kontrastpunkt zu den Wirren der heutigen Zeit. Vieles ist nicht schön, vieles bedrückend. Eure Musik setzt da einen Gegenpol und holt die Leute gedanklich ein Stück weit heraus aus dem Ganzen. Trotzdem ist immer eine gewisse Nachdenklichkeit zu spüren.

Bild Steiner&Madlaina
Steiner&Madlaina © June Fischer

Madlaina Pollina: Ich glaube, es gibt mittlerweile keinen Unterschied mehr zwischen mir und mir in der Welt – man kann das einfach nicht mehr trennen. Und deshalb ist alles auch persönlich. Für mich ist alles, was politisch ist, auch persönlich. Und es hat für mich mit Liebe zu tun, auch mit Feminismus und mit mir als Person. Alle Entscheidungen haben etwas mit mir zu tun, und deshalb lässt sich das gar nicht voneinander trennen. Ich glaube, dass wir diesmal – weil die Welt so ist, wie sie ist – viel intensiver diese Gespräche geführt haben: Was macht das mit uns? Was wollen wir für andere tun? Was können wir tun, wenn wir uns so fühlen? Diese ganzen Gespräche verfließen irgendwie. Die Dinge sind nicht mehr so klar getrennt wie früher – das ist das politische Thema, das ist das Liebesthema, das ist das feministische Thema, das ist das Lustige.

Nora Steiner: Wir haben viel darüber geredet, wie wir dieser Zeit, in der wir gerade leben, begegnen wollen. Und wir sind zum Schluss gekommen, dass wir nicht mit Wut darauf reagieren wollen, sondern mit etwas Schönem, das Hoffnung gibt. Es darf schon nachdenklich sein, es darf auch kritisieren, aber ich will keine Aggression, weil es ohnehin schon so viel Gewalt gibt – und ich finde, das ist genug. Da will man lieber etwas machen, das lieblich ist, und nicht etwas, das hart ist.

Ihr seid ja beide aus der Schweiz. Du, Madlaina, lebst seit fünf Jahren in Wien, du, Nora, in der Schweiz. Wie wirkt sich diese räumliche Trennung auf eure Arbeit aus?

Madlaina Pollina: Bislang nicht allzu sehr. Aber wir merken langsam, dass es ein bisschen schade ist, weil wir viel öfter zusammen ins Studio gehen und an Sachen arbeiten würden. Auf die Musik selbst hat es sich aber nicht ausgewirkt.

Nora Steiner: Wir sehen uns so oft – vielleicht sogar öfter, als damals, als wir noch beide in der Schweiz lebten. Wir besuchen uns ständig, fahren hin und her. Unsere Arbeitsweise erfordert es auch nicht unbedingt, dass wir am selben Ort leben. Wir haben uns zum Schreiben noch nie zusammengesetzt. Wir haben uns nie gesagt: „So, am nächsten Donnerstag schreiben wir ein Lied.“ So hat das bei uns noch nie funktioniert. Und ich glaube, zum Schreiben ist es ohnehin gut, wenn man sich ein bisschen zurückzieht. Zum Aufnehmen kommen wir dann natürlich zusammen und arbeiten gemeinsam an den Songs.


Ihr schreibt beide Songs, ihr singt beide, ihr habt beide eure musikalischen Ideen. Wenn man euch so gegenübersitzt und mit euch plaudert, wirkt das sehr harmonisch auf mich. Ist es zwischen euch immer so harmonisch, oder bedeutet es manchmal auch, ein bisschen hartnäckig zu sein, wenn es darum geht, die eigenen Ideen umzusetzen?

Madlaina Pollina: Was die Musik angeht, sind wir uns sehr einig. Natürlich streiten wir auch – aber nie über Musik.

Nora Steiner: Es kommt schon vor, dass wir uns nicht sofort einig sind, aber dann probieren wir die Sachen einfach aus. Grundsätzlich ist es so: Wenn ich etwas vorschlage oder Madlaina etwas vorschlägt, sagt die andere meistens: „Oh ja!“ Oder manchmal haben wir beide dieselbe Idee und merken dann, dass sie nicht funktioniert. Das ist schon etwas sehr Besonderes – das gibt es nicht so oft.

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Madlaina Pollina: Irgendwie, glaube ich, muss man sich trauen. Und es braucht, dass man auf der einen Seite die andere Person bewundert und auf der anderen Seite sich selbst gut genug findet. Das ist eine schwierige Balance. Wenn man die andere Person nur bewundern würde, würde man sich selbst nicht trauen, etwas zu sagen. Und wenn man die andere Person nicht bewundern würde, ließe man sie nicht mitreden.

„Nah Dran“ ist ja mittlerweile euer viertes Album. Interessant ist, dass ihr in der Schweiz und auch in Deutschland schon einige Erfolge feiern und euch einen Namen machen konntet. Ist das neue Album vielleicht auch ein Versuch, in Österreich Fuß zu fassen?

Madlaina Pollina: Wir wollten in Österreich schon immer mehr spielen. Österreich liegt der Schweiz gefühlt sehr nah, und wir denken, dass unsere Art zu schreiben und zu denken hier eigentlich gut passen könnte. Ich glaube, Österreicher:innen und Schweizer:innen sind sich in manchen Dingen ein bisschen ähnlich – zu Deutschland ist das schon anders. Ich spüre das, ich wohne ja hier, und merke, dass ich mich Österreich näher fühle als Deutschland. Deshalb wollten wir auch schon immer hier spielen. Bisher waren unsere Konzerte fast nur in Wien, vielleicht mal in Linz oder Graz.

Nora Steiner: Der Fokus unseres Teams lag bisher sehr auf Deutschland. Die Idee war quasi: Wenn es in Deutschland funktioniert, ziehen die anderen Länder nach. Erst nach und nach haben wir gemerkt, dass hier in Österreich eine ganz eigene Szene existiert. Uns war es aber sehr wichtig, auch hier viel spielen zu können – und Gott sei Dank meinte unsere Labelchefin, dass wir mit dem neuen Album den Fokus auf Österreich legen sollten, weil es hier funktionieren könnte. Über diese Entscheidung waren wir sehr dankbar.

Herzlichen Dank für das Interview.

Michael Ternai

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Steiner & Madlaina live

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Glitterhouse Records