Der oberösterreichische Klangtüftler Wolfgang Dorninger präsentiert auf seinem neuen Album „DRKMBNT – RMX by Dorninger“ einen Sound, der auf ganz eigene Weise Geschichten erzählt.
Wolfgang Dorninger liefert mit „DRKMBNT“ einmal mehr ein ungewöhnliches, faszinierendes Klangwerk, das sich mit Freude über alle musikalischen Konventionen hinwegsetzt. In seinem neuen Album kombiniert der Klangkünstler Soundexperimente mit Ambient, Industrial, Techno und zeitgenössischer Klangkunst zu futuristischen, maschinellen, fast science-fiction-artigen Klanglandschaften, die Bilder im Kopf entstehen lassen.
Was dabei erklingt, sind weniger klassische Stücke als vielmehr dynamische, sich stetig verändernde Klangzustände, die sich mal in rhythmischen Mustern, mal völlig losgelöst von festen Formen entfalten. Es entsteht ein intensives, atmosphärisches Erlebnis, das gleichermaßen verstört und fasziniert. Immer wieder erinnert der auditiv erzeugte Raum an filmische Szenarien – suggestiv, bildhaft, spannungsvoll – als höre man den imaginären Soundtrack einer dystopischen Welt.
Die vielschichtigen, collagenhaften Klanggebilde pendeln zwischen Struktur und Chaos, Verdichtung und räumlicher Weite. Schwebende Synth-Flächen treffen auf elektronische Störgeräusche aller Art – es ergibt sich ein Sound, der sich konsequent jeder eindeutigen Einordnung entzieht und dennoch die unverkennbare künstlerische Handschrift von Wolfgang Dorninger trägt.
Entstanden ist die Platte mithilfe kleiner experimenteller Klangerzeuger mit poetischen Namen wie Grains, Chaosz Oszi, Benjolin, FlipFloater, Delay ATinyPunkConsole, Levitation Oscillator, IOIOIO Delay oder Dude, die der Linzer Soundbastler zum Teil selbst mit seinem Lötgerät modifiziert hat. Die Titel der Tracks spiegeln oft ihre klanglichen Ursprünge wider, indem sie Namensbestandteile der verwendeten Geräte enthalten. Die Stücke selbst sind Ausschnitte längerer Jams mit diesen Maschinen, die Dorninger 2025 zu einem eigenständigen Werk remixt hat.
„DRKMBNT“ ist eine Einladung zum Hören ohne Erwartung, zum Eintauchen in eine klangliche Parallelwelt, in der Maschinen atmen, Geräusche erzählen und Strukturen sich auflösen – ein eindrucksvolles Statement experimenteller Klangkunst.
Michael Ternai
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