
„Es ist uns nicht wurscht, was in der österreichischen Musikszene vor sich geht“ so Clemens Wenger, der immer wieder betont, dass es der Jazzwerkstatt Wien vor allem auch darum geht, dafür zu sorgen, dass „der Jazz, als Kunstform des freien persönlichen Ausdrucks, auch weiterhin eine relevante Musikform bleibt“. Und genau dieser Prämisse folgend präsentiert sich auch das spannende Programm des im kommenden September stattfindenden „Vienna Room Service“ Festivals, das erneut mit einer ganzen Reihe herausragender und hochklassiger musikalischer Darbietungen aufwartet. Ganz dem eigenen Verständnis nach, „ihre“ Musikform, als eine zu allen Seiten hin offene zu begreifen, laden Daniel Riegler, Clemens Wenger, Peter Rom, Bernd Satzinger und Clemens Salesny diesmal vor allem Bands und MusikerInnen ein, die es mit Stildefinitionen genauso wenig eng sehen, wie sie selbst. Ebenfalls weitergeführt wird auch das in den vergangenen drei Jahren entwickelte Beschallungskonzept der „Soundarena“, welches die Bühne in die Mitte des Raums verlegt , von wo aus das rundum positionierte Publikum mit spatialisierten Klängen beschallt wird.
Das stilistische Spektrum jedenfalls offenbart sich als ein sehr weites und reicht vom experimentellen Jazz über zeitgenössische Computermusik und bis zu aberwitzigsten Improvisationen. Unter anderem für spannende und innovative Hörerlebnisse sorgen werden der russische Gesangskünstler Sainkho Namtchylak, Daniel Rieglers Großformation Studio Dan, welche auch den französischen Saxophonisten Michel Doneda treffen wird, die Pariser Formation Fantazio, das Dreiergespann Max Nagl/Josef Novotny/Clemens Wenger, die österreichische ElektroJazzRockImproGroove-Combo Kompost3, der Gitarrenvirtuose Karl Ritter, der sein aktuelles Album „Soundritual“ zu Aufführung bringen wird, die Wiener Band 5/8erl in Ehr`n, die erstmals „Plugged“ auf der Bühne stehen wird, das Trio Gradischnigg/Schwinn/Pirker sowie Kelomatrix, die mit der Präsentation ihrer neuen CD das Festival beschließen werden.
Spannung und packende Aha-Erlebnisse versprechen auch die unter dem Titel „Solos“ laufenden Uraufführungen der sechs an Julia Purgina, Ed Neumeister, Belma Beslic-Gal, Gerd-Hermann Ortler, Christian Schiller und Daniel Riegler vergebenen Auftragswerke, welche Clemens Salesny, Manu Mayr und Raphael Meinhart zum Erklingen gebracht werden. Quasi als „Ohrenöffner“ gibt es zudem vor jedem Konzertbeginn ein elektroakustisches Werk zu hören. Diesmal mit er Erschaffung eines solchen betraut sind Daniel Mayer, Tamara Friebel und Werner Angerer. Geboten wird also einiges. Alles in allem darf man wirklich von einem Festival sprechen, das wohl alle Erwartungen und Ansprüche erfüllen dürfte.
Was darf man darüber hinaus aus dem Hause der Jazzwerkstatt Wien heuer sonst noch alles erwarten? Neben Konzerten im In-und Ausland und der ersten Symphonie von Clemens Wenger, sind es besonders die heiß erwarteten Veröffentlichungen von Kelomatrix, Studio Dan, dem Ensemble nee und dem Quartett Salesny/Schabata/Preuschl/Joos. (mt)
Jazzwerkstatt