
Café Olga Sánchez ist der bewusste Versuch, stilistische Begrifflichkeiten und Konventionen zu überwinden. Die neun Bandmitglieder Jerome Goger, Simon Vith, David Wedenig, Elisabeth Grabner, Lena Smerdova, Stefan Voglsinger, David Samuel Strobl, Felix Kislich und Buğra Maras entstammen nicht nur aus unterschiedlichen Kulturkreisen, sondern auch aus verschiedenen Musikrichtungen, was dazu führt, dass die Musik der Truppe so richtig in keine bestimmte Schublade passen will.
Was sie alle eint, ist die gemeinsame Vision eines übergreifenden Sounds, der vermeintliche Gegensätze zu vereinen vermag. Natürlich setzt ein solcher Zugang von den Protagonisten ein großes Maß an Neugier und eine ausgeprägte Offenheit Neuem gegenüber voraus. Und genau diese besitzen die ungemein experimentierfreudigen Bandmitglieder von Café Olga Sánchez.
Cafe Olga Sanchez – Fleischtango by mica

Schon „Vesjolye Istorii“, der Eröffnungstrack des Debütalbums, gibt die Richtung vor. Auf einen eher zurückhaltenden Anfang folgt ein zwischen ruhigen reduzierten und energetisch verspielten Momenten pendelndes aberwitziges musikalisches Feuerwerk, das seinesgleichen sucht. Ähnlich geht es auch bei den restlichen sieben Stücken zur Sache. Wiederholungen gibt es keine. Auch nach mehreren Durchläufen verlieren die Songs nichts von ihrem Reiz und offenbaren immer wieder neue Überraschungen. Dafür sorgen schon das sehr breite musikalische Spektrum der Mitglieder, sowie deren Gespür für spannende Arrangements und abwechslungsreiches Songwriting.
Mit „Filics Força“ist Café Olga Sánchez in der Tat ein wirklich starkes Stück Musik gelungen, dass einen internationalen Vergleich keinesfalls zu scheuen braucht. Bleibt zu hoffen, dass man von dieser überaus talentierten Combo auch in Zukunft noch einiges zu hören bekommt.(mt)
Foto: Johanna Folkmann