Am 5. und 6. September verwandelt sich das Salzburger Nonntal (Petersbrunnhof) wieder in einen Klangraum zwischen Tradition und Aufbruch: Das Festival bodenst@ndig lädt ein, zwei Tage lang „neue“ Volksmusik zu erleben – mit starken Wurzeln, frischen Tönen und einem offenen Ohr für Experimente.
Seit 2016 feiert das Festival die Vielfalt, die entsteht, wenn Volksmusik neugierig wird: mal laut, mal leise, wild, zünftig oder schräg – aber immer mit Gefühl. Neu im Team ist heuer Starmania-Gewinnerin Anna Buchegger, die als musikalische Kuratorin und Interpretin das Programm prägt. Gemeinsam mit Laura Lebesmühlbacher leitet sie das Festival in die nächste Generation.
Das Festival versteht sich als Plattform für etablierte Künstler:innen und junge Talente, als Bühne für Tradition und Innovation. Ein Ort, wo die Leute zusammenkommen – und der Spätsommer musikalisch eingeläutet wird.
Freitag, 5. September 2025 – 18.00 Uhr
Einlass 17.00 Uhr
Brucker Alphornklang feat. Anna Buchegger
Seitinger & Maierhofer
Seitinger&Maierhofer balancieren geschickt zwischen gesellschaftlichen Beobachtungen, humorvollen Momenten und melancholischen Tönen. Alltägliches verwandelt sich auf berührende und unterhaltsame Weise in Geschichten, die von der Musik getragen werden. Die gut gereiften Lieder erklingen im Obersteirischen Dialekt und pendeln zwischen Jazz, Volksmusik und einer Prise Pop. Das Fundament der Band bilden Gitarre (Lukas Maierhofer), Kontrabass (Tobias Steinrück) und Schlagzeug (Klaus Fürstner). Jonny Kölbl, an der steirischen Harmonika sorgt mit seinem umtriebigen Entdeckergeist immer wieder für Überraschungen. Im Mittelpunkt stehen die einzigartigen Stimmen von Johanna Seitinger und Lukas Maierhofer, die feiern, klagen und Geheimnisse austauschen.
ETHNO
ETHNO ist eine weltweit aktive Musikbewegung und ein Programm der Jeunesses Musicales International (JMI), bei dem junge Musiker:innen aus aller Welt zusammenkommen, um Volksmusik aus ihren Kulturen gemeinsam neu zu arrangieren.
ETHNIC ALPS, das erste Ethno-Camp in den österreichischen Alpen, bringt diese Idee nach Salzburg – mit Musik, die von Begegnung lebt. Der Auftritt beim bodenst@ndig-Festival zeigt einen Auszug aus dem, was in wenigen Tagen intensiven gemeinsamen Musizierens entstehen kann: traditionelle Klänge aus aller Welt, neu gedacht, neugierig geteilt – und live auf der Bühne spürbar gemacht. Ein einzigartiger Moment, der sich nicht wiederholen lässt – hier lernt man globale aber auch österreichische Volksmusik von einer völlig neuen Seite kennen.
Anna Buchegger
Klassik, Jazz, Pop – es gibt kaum ein Genre, in dem die vielseitige Stimme Anna Bucheggers bislang nicht auf begeistertes Gehör stieß. Ihr Talent bewies sie nicht nur während ihres fulminanten Starmania-Erfolgs 2021, sondern auch bei Auftritten im Salzburger Haus für Mozart oder als Interpretin zahlreicher Cover-Versionen. Mit jeder einzelnen Erfahrung hat die 25-Jährige sich selbst und das Musikbusiness besser kennengelernt. Genauer in sich hineingehorcht, reflektiert und immer wieder neue Lehren daraus gezogen. Zunehmend reifte der Wunsch nach etwas Neuem. Nach einer Vermischung von alpenländischer Folklore mit zeitgemäßer Popmusik. Ganz ohne (rechts)politischem Mief, bürgerlicher Kleingeistigkeit oder dem Abrutschen in seichte Gefilde. Auf ihrem Album „Windschatten“ kreiert Buchegger nichts weniger als eine neue Ära musikalischer Volkskultur. Sie verknüpft die raue Ursprünglichkeit des Ländlichen mit der verspielten Klangästhetik gegenwärtiger, urbaner Pop-Produktionen und öffnet damit eine Schublade, die es bisher noch gar nicht gab.
Samstag, 6. September 2025 – 18.00 Uhr
Einlass 17.00 Uhr
bodenst@ndig Podium
mit jungen Musikerinnen und Musikern des Musikum Salzburg
Gschreams
Das Trio Gschreams ist so ungleich und unterschiedlich, dass man ein ganzes Konzert lang braucht, um den Sinn dieser Formation zu verstehen. Hat man sich an eine Instrumentierung und eine Klangfarbe gewöhnt, hört man im nächsten Moment sofort eine komplett neue Band, mit anderen Instrumenten und anderen Genres. Es geht inhaltlich um die lyrische Verarbeitung wesentlicher Themen wie Haflinger, Dachfenster und Apfelstrudel. Diese neuen Themen lassen den Humor ganz groß sein, denn was wäre die Musik, wenn sie ohne Spaß und Augenzwinkern gespielt würde? Gschreams will dem Publikum ein humorvolles, musikalisch virtuoses Konzerterlebnis bescheren und freut sich, das mit Eigenkompositionen und einigen bekannten Songs umzusetzen.
Paul Plut
Die Musik von PAUL PLUT bewegt sich irgendwo „zwischen Nick Cave, Hildegard Knef und Einstürzende Neubauten“, kreist um das Wesen des menschlichen Daseins und überrascht mit seltener Intimität. Mit enormer stilistischer Bandbreite und einem Sammelsurium unterschiedlichster Instrumente changiert er zwischen Tradition und Experiment, zwischen Harmonie und Härte. Düsterer Dialekt-Gospel und Singer-Songwriting zwischen Stillstand und Ekstase. Lieder über die Verflochtenheit von Leben und Tod, Vorbestimmtheit, Widerstand, Verderbnis und Mitgefühl. Beindruckend!
Holza
HOLZA ist ein junger Multiinstrumentalist aus dem niederösterreichischen Payerbach, dessen Sound zwischen Tradition und Moderne alles zu bieten hat, was entweder das Herz berührt oder die Gliedmaßen zum Schwingen bringt. Für die musikalische Umsetzung seines Debütalbums „Kummowa“ griff der lebensfrohe Niederösterreicher tief in den klanglichen Farbtopf. Reggae-Beats, Dancehall, Volkstümliches und Alpen-Pop ziehen sich als roter Faden durch die einzelnen Tracks. Bei HOLZA weiß man nie genau, was man kriegt, aber am Ende passt es immer zusammen. Feine Bläser, die auf eingängige Refrains folgen. Hymnische Chöre. Jamaikanische Reggae-Beats. Elektronisch aufgeladene Dancehall-Parts. Alpenländischer Wohlfühlpop.
